Jüdische Symbole
Davidsschild
Der Davidsschild oder Davidstern (zum Beispiel auf dem Schoneberger Friedhof auf den Grabsteinen 38r, 6v, 31r/v und so weiter) wurde früher in vielen verschiedenen Kulturen verwendet und 1354 von der Prager Gemeinde in ihr Wappen aufgenommen. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde er d a s Symbol des Judentums.
Schmetterling
Der Schmetterling (zum Beispiel auf dem Schoneberger Friedhof auf den Grabsteinen 7v, 8r, 9v, 11v, 12v, 13v) gilt als Zeichen des flüchtigen Lebens, symbolisiert aber auch die Unvergänglichkeit der Verwandlung zum Trotz.
Segnende Hände
Die segnenden Hände (zum Beispiel auf dem Schoneberger Friedhof auf Grabstein 39v) – meist sind jeweils zwei Finger zusammengelegt – weisen darauf hin, dass der hier bestattete Nachkomme einer Priesterfamilie ist. Der Priester erteilte den Segen: „Der Herr segne dich und behüte dich...“. Häufig weist auch der Familienname auf die Herkunft auf die Priesterfamilie aus der biblischen Zeit hin, zum Beispiel Cahn, Katz, und Cohen.
Messer
Das Messer weist darauf hin, dass der hier Bestattete das Ehrenamt der Beschneidung in der jüdischen Gemeinde innehatte (Mohel)*.
Geknickte Blume
Die geknickte Blume oder der Baumstumpf sind auch im Judentum Symbole dafür, dass der Verstorbene aus der Blüte seines Lebens gerissen wurde.
Buch
Das Buch zeichnet den Verstorbenen als Schriftgelehrten aus, oft bei Rabbinern oder Lehrern, auch bei Kantoren angewandt.
Krug oder Kanne
Der Krug oder die Kanne auch in der Kombination mit einer Schüssel weißt den hier Bestatteten als aus dem Stamm Levi abstammend aus. Die Leviten dienten in der biblischen Zeit im Tempel Jerusalems – ihr Symbol ist der Krug mit dem reinigenden Wasser. Oft tragen die Nachkommen der Leviten Familiennamen wie Levi, Lewin, Löwe, Löwental, oder ähnliche.
Krone
Zur Krone vergleiche Sprüche der Väter 4, 17:„ Drei Kronen können den Menschen zieren: Die Krone der Tora, des Priestertums, des Königstums, aber die des guten Namens überragt alle drei.“
Rose
Die Rose schmückt oft das Grab eines früh verstorbenen Mädchens.
Sabbatleuchter
Der Sabbatleuchter zeichnet die fromme Hausfrau aus. Er steht aber auch bei Männern für den Bibelvers: „ Eine Leuchte Gottes ist die Seele des Menschen “(Sprüche 20,27).
Schofarhorn**
Das Schofarhorn zeigt an, dass der hier Bestattete an hohen Festtagen in der Synagoge das Schofar geblasen hat. Dies war zum einen eine schwierige Aufgabe, zugleich aber eine hohe Auszeichnung.
Tauben
Die beiden schnäbelnden Tauben gelten als Zeichen inniger Liebe.
Löwe
Tiere stehen oft zur Versinnbildlichung des Familiennamens: z. B. Hirsch - Zwi oder Löwe - Arie, Loeb; Löwe ist aber auch das Sinnbild des Stammes Juda.
Weinstock
Der Weinstock oder die Weinrebe ist ein Zeichen des erfolgreichen Wirkens des hier Bestatteten.
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* In der Synagogengemeinde Hovestadt war ein Mohel tätig. Er nannte sich Xaver Spiegel (vgl. Beschneidungsbuch), für seinen bürgerlichen Namen gibt es mehrere Alternativen, es lässt sich jedoch keine eindeutig belegen.
** Das Blasen des Schofarhorns (=Widderhorn) beim jüdischen Gottesdienst soll zur Erinnerung an den Widder, der an Isaaks Stelle von Abraham geopfert wurde, dienen.
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