Messbuch aus dem Jahre 1620 bezw. 1627 im Pfarrarchiv zu Hovestadt
Diesem Messbuch ist ein achtundzwanzig Seiten umfassender Eigenteil franziskanischer Messformulare vorgebunden. Das eigentliche Titelblatt ist nicht mehr vorhanden. Ein im römischen Teil des Buches befindliches Kalendarium beginnt mit dem Jahr 1627. In diesem Jahr hat wohl das Buch existiert.
Der Titel des franziskanischen Eigenteils lautet:
Missae Propriae Festorum Ordinis Fratrum Minorum. Ad formamMissalis Noui, ex decreto sacrosancti Concilii Tridentini restituti, & Clementis VIII. recogniti, redactae. Et nouißime ex commißiorie S.D.N. Pauli Papae V. exactius examinatae. Ex Romano Exemplari Camerae Apostolicae, edito mense Augusti M.DG.XVIII.
(Hier folgt ein Kupferstich, der die Stigmatisation des heiligen Franziskus zeigt; von der Höhle eines Berges schaut ein Mitbruder dabei zu)
Ingolstsdii Ex Typographeo Ederiano, apud Elisabetham Angermariam, viduam. Anno M.DC.XX. Superiorum permissu.
Dem Titelblatt folgt nach einer freien Seite ein zweiseitiges Kalendarium, dem sich die Messformulare anschließen, die mit kleinen ornamenthaften Initialen geschmückt sind.
Das Buch hat ein Format von 32 mal 21 mal 6,5 cm. Zum Kanon und zu den Hochfesten enthält der römische Teil des Buches noch 9 ganzseitige Kupferstiche, die mit roten Ornamenten umrahmt sind. Der Kupferstich des eigentlichen Titelblattes und der zum Osterfest ist nicht mehr vorhanden. Im Buch dürften somit ursprünglich 11 Kupferstiche vorhanden gewesen sein. Im Messkanon sind die Seiten 241 bis 244 handschriftlich ersetzt, die Seiten 245 bis 252 sind nicht mehr vorhanden. Auch an verschiedenen anderen Stellen des Kanon sind handschriftliche Ausbesserungen eingeklebt.
Die einzelnen Messformulare sind mit kleinen bildhaft-thematischen Initialen ausgestaltet. Das Buch als Ganzes ist in einem schlechten Zustand. Der Inhalt ist vom Einband getrennt. Die mit braunem Leder überzogenen Holzdeckel sind mit Goldprägungen verziert. Dabei befinden sich in der Mitte der Vorderseite in einem ovalen Strahlenkranz die Buchstaben IHS. Aus dem H erhebt sich ein kleines Kruzifix, flankiert von zwei Gestirnen. Unter den Buchstaben sind drei Nägel, als Marterwerkzeuge, abgebildet. In der Mitte der Ornamente der Rückseite ist in einem gleichen Strahlenkranz Maria mit dem Kind auf der Mondsichel zu sehen. Die beiden Verschlußklammern des Buches sind nicht mehr vorhanden. Das Buch hat einen Rotschnitt.
Zustand Juli 1988
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