Der Umbau von der Gaststätte Biele zum Bürgerzentrum

Nachdem F.C. Biele im Oktober 1992 3 Monate nach seiner Frau gestorben war, wurde die Gaststätte nicht weitergeführt.
Am 10.08.1993 erfolgte die Löschung aus dem Handelsregister.

1995 erwarb die Gemeinde Hovestadt das Gebäude.
Lesen Sie eine Auswahl von originalen Zeitungsausschnitte aus dem Soester Anzeiger, auf welchem Weg die ehemalige Gaststätte Biele zu einem Bürgerzentrum wurde.

Zukunft für Haus Biele

Integrierte Lösung: alles unter einem Dach ?

Hovestadt. (dümi) Die St. Albertus-Magnus-Gemeinde plant ein Pfarrzentrum, der Zweckverband möchte demnächst an den Albertussaal anbauen, um weitere Räumlichkeiten für Feierlichkeiten zu schaffen; die Gemeindeverwaltung Lippetal ist vom Rat beauftragt, ein Nutzungskonzept für Biele vorzulegen, soll ein behindertengerechtes Bürgerbüro schaffen und könnte möglicherweise die Begegnungsstätte im Löttenkamp zu Wohnungen umbauen, wenn andere Räumlichkeiten für Bücherei, Seniorentreff zur Verfügung ständen. Darüber, wie man Hövestädter Vorhaben kostengünstig unter einem Dach zusammenfassen könnte, berieten Vertreter der St. Albertus-Gemeinde und Vereinsvertreter auf Einladung des Zweckverbands-Vorsitzenden Dietmar Schwier.

Die Initiative zu diesem Gedankenaustausch war von Gemeindedirektor Erhard Susewind ausgegangen, der vermeiden, möchte, daß sich die Hovestädter insgesamt in einer Mehrzahl von Projekten verzetteln und somit viel Zuschüsse wie Folgekosten anfallen werden.

Einer der Auslöser für die neue Entwicklung ist die hohe Kreditaufnahme, die der Kirchenvorstand der St. Albertus-Magnus-Gemeinde befürchtet, wenn das geplante Pfarrzentrum errichtet würde.
Bis zu 200 000 Mark müßten in Eigenleistung erbracht bzw. finanziert werden. Zusätzlich fallen dann noch Unterhaltungskosten an. Da stößt die Alternative „Biele" natürlich auf offene Ohren, zumal ein Fußweg von der Kirche zum Haus Biele geschaffen werden soll.

Beim Treffen der Vereine stellte der Verwaltungschef die Idee vor im Haus Biele, das von der Gemeinde erworben worden ist, ein „Bürgerzentrum" einzurichten, das das lange ersehnte behindertengerechte Bürgerbüro enthalten soll wie auch einen Bürgersaal und Gesellschaftsräume. Bei einer entsprechenden Umbau-Renovierung stünden auf drei Geschossen rund 300 Quadratmeter Fläche zur Verfügung, so daß auch die Belange der kath. Pfarrgemeinde. zu realisieren wären.

Im nächsten Schritt werden die Vereinsvertreter Anforderungsprofile für ihre Nutzungsansprüche an das „Bürgerzentrum" erstellen. Sodann soll nach den Osterferien ermittelt werden, ob tatsächlich in der Ortsmitte ein Zentrum für alle eingerichtet werden kann. Für das denkmalgeschützte Haus Biele als „Kommunikationszentrum" sieht Erhard Susewind auch eine realistische Chance für einen ausreichenden Landeszuschuß. Dies habe er bereits mit Vertretern der Bezirksregierung Arnsberg verhandelt.

Über das Pfarrzentrum der St. Albertus-Magnus-Gemeinde ist damit jedoch noch nicht entschieden. Graf Elmar von Plettenberg verwies auf die Gemeindeversammlung zum Thema Pfarrzentrum, zu der die rund 1200 Gemeindemitglieder eingeladen werden und ihre Meinung sagen können.

Die Senioren vom Löttenkamp könnten in Zukunft auch ins Vereinsheim von Germania Hovestadt umziehen. Dies im Eigentum der Gemeinde Lippetal stehende behindertengerechte Gebäude stellte Germania-Vorsitzender Bruno Herold in Aussicht:
                                                                                                            13.03.1997

1,7 Millionen für Biele

Denkmal in Hovestadt soll restauriert werden. Nutzung als Rathaus und
Gemeindehaus geplant. Bürgergemeinschaft warnt: “Fass ohne Boden”

HOVESTADT ■   Noch wird über mehr oder weniger ungelegte Eier spekuliert. Was aus dem Haus Biele einmal konkret werden soll, das steht endgültig noch nicht fest. Doch bevor die Verwaltung ein Nutzungskonzept vorlegt oder mit Zusagen für Landeszuschüsse aufwarten kann, da meldet sich bereits die Lippetaler Bürgergemeinschaft zu Wort.

Sie schlägt Bürgermeister Erhard Susewind vor, das Gebäude zu veräußern. Die  Gemeinde dürfe „kein Geld in ein Fass ohne Boden tätigen".

Wie bereits mehrfach berichtet, hatte die Gemeinde Lippetal die denkmalgeschützte Gaststätte vor einigen Jahren von den Erben der Gastleute Biele erworben. Das ortsbildprägende Fachwerk gehörte zum gesamten Komplex Biele, von dem der Albertussaal bekanntlich an den Zweckverband weiterveräußert wurde
.
Bereits in diesem Jahr standen im Haushalt Gelder für Haus Biele bereit, doch die Untersuchungen der Bausubstanz und das Nutzungskonzept sind noch nicht schlüssig. Die Verhandlungen mit den Denkmalbehörden über Zuschüsse laufen noch. Dennoch stehen im Haushaltsplanentwurf für 2001 bereits 1,7 Millionen Mark für die Restaurierung der Gaststätte und Kornbrennerei bereit. Dies nimmt die Bürgergemeinschaft zum Anlass zur Kritik.

Erbaut zum Ende des 18. Jahrhunderts: Gaststätte und Kornbrennerei Biele. Foto: Dreher

Bisher wurde davon ausgegangen, dass das Bürgerbüro des Rathauses bei Biele untergebracht werden sollte. Dabei kam es besonders darauf an, den behindertengerechten Eingang in die Verwaltung endlich zu realisieren. Besonders die SPD-Fraktion hatte des weiteren darauf gedrängt, auch Fraktionsräume und möglichst einen modern ausgestatteten Saal für die Ratssitzungen hier einzurichten.

Bürgermeister Erhard Susewind, der einem eigenen Gemeindehaus der St. Albertus-Magnus-Gemeinde bisher eher skeptisch gegenüber gestanden haben soll, hatte zudem den Vorschlag unterbreitet, der bislang „heimatlosen" Pfarrgemeinde im Haus Biele Räumlichkeiten  zur  Verfügung zu stellen. Von der Kirche könne man hinter dem Rathaus schnell ins Haus Biele gelangen.

In der Pfarrgemeinde, in der seit der Ankunft von Pater Markus neues Leben und Selbstbewusstsein geweckt wurde, wünscht man sich natürlich ein eigenes Pfarrzentrum, doch das wäre finanziell ein harter Brocken für die Hovestädter. Das Haus Biele also als provisorisches Pfarrzentrum?

Die Bürgergemeinschaft will nun festgestellt haben, dass das Haus Biele so marode ist, dass sich die Restaurierung mit Kosten von rund 1,7 Millionen Mark für die Gemeinde nicht lohnt. Stattdessen solle von dem Geld östlich des Rathauses, wo das Haus Rampelmann abgerissen werden soll, ein moderner Neubau mit 550 Quadratmetern Bürofläche entstehen.

Ganz so einfach ist die Gleichung jedoch nicht, denn die Gemeinde rechnet fest mit Zuschüssen aus Denkmalmitteln für die pflichtgemäße Erhaltung des Hauses Biele. Die Zuschüsse könnten im günstigen Fall weit über die Hälfte der Baukosten betragen.

Und wenn man tatsächlich bis zu 1,2 Millionen Mark vom Land für die Erhaltung des Denkmals herausholen könnte, hätte die Gemeinde ihre Rathaus-Erweiterung und einiges mehr für „nur' rund 500 000 Mark günstig erworben. ■ dümi
                                                                                                            04.12.2000

Startschuss für Bürgersaal bei Biele

Gestern Nachmittag Ortstermin in Hovestadt. Zehn junge Arbeitslose haben begonnen,
ehemalige Gaststätte zu entkernen. Arbeitsamt und Perthes-Sozialwerkstätten beteiligt

HOVESTADT ■ Sie wollen sich neue Kenntnisse aus dem Bauhandwerk aneignen, um später eine ganz normale Arbeit bei einem Bauunternehmen zu finden. Zehn junge Arbeitslose werden vom Arbeitsamt in der  Qualifizierungs- Arbeitsbeschaffungsmassnahme Haus Biele eingesetzt, um bei der Restaurierung des Gebäudes mitzuhelfen und sich dabei zu qualifizieren.
 
Etwa 1,8 Millionen Mark aus Landesmitteln und Gemeindemitteln werden ausgegeben, um die ehemalige Gaststätte in ein Bürgerzentrum für Hovestadt und Nordwald zu verwandeln. Vereinsräume, Bürgersaal und ein behindertengerechtes Bürgerbüro der Gemeindeverwaltung sind geplant.
Gestern gaben Bürgermeister Erhard Susewind, Hans-Werner Gailus vom Arbeitsamt Soest und Sabine Riddermann vom Perthes-Werk den offiziellen Startschuss.
Architekt Wolfgang Dahl plant und organisiert die Massnahme. ■ dümi
                                                                                
07.03.2001

Biele im Christo-Look

Baufortschritt in der denkmalgeschützten ehemaligen Gaststätte in Hovestadt.
CDU-Fraktion will noch mal über Ausbau des Dachgeschosses diskutieren

LIPPETAL ■ „Es wäre doch schade, wenn das Haus Biele leerstehen würde", bedauert Lippetal Bauamts-Leiter Karl-Walter Pente die Entscheidung des Rates, den Ausbau des Obergeschosses im Denkmal an der Bahnhofstraße zunächst zu verschieben. Die Politiker hatten sich zwar für die Gesamtbaumaßnahme ausgesprochen, doch statt der beiden Wohnungen unter dem Dach wurden lediglich eine Treppe und vorbereitende Arbeiten beschlossen.

Dabei konnte Hauptamtsleiter Bernhard Bitter eine sehr günstige Finanzierung dieser Maßnahme anbieten und der Bauamts-Leiter eine Genehmigung der Denkmalschützer, das Dach des Hauses mit Gauben zu erweitern, um für die nötigen Fenster zu sorgen.

Die Politiker wollten jedoch einerseits sparen, andererseits sorgten sie sich um die Geräusch-Emissionen aus dem Haus selber, in dem zum Beispiel Gesangvereine und die Musikschule proben werden sowie aus dem benachbarten Albertussaal, in dem nicht selten gefeiert wird. Konkret befürchtete man, dass ein späterer Mieter, den Musik und Gesang stören könnten, vor Gericht zieht und damit die Aktivitäten im Dorfzentrum einschränken könnte.

 

Komplett saniert und in Lehmziegel-
technik neu aufgebaut:

Haus Biele wird ein weiteres Lippetaler
Schmuckstück sein.

Wenn die Politiker zustimmen, gibt es
demnächst hier zwei Wohnungen und
schmucke Gauben auf dem Dach.

                Foto: M. Dülberg

 


Nachdem sich der Bauausschuss am kommenden Montag nochmals bei einer Ortsbesichtigung  den  Fortgang der Bauarbeiten ansehen möchte, wird man sich wohlmöglich auch noch einmal mit der Ausweitung der Baumaßnahme beschäftigen.
Das bestätigte jedenfalls der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans Schlütting, der allerdings auch einräumt, dass es auch Stimmen in der Union gibt, die sich intern gegen Biele ausgesprochen haben. Ob diese noch überzeugt werden können, ist fraglich. Die nächste Sitzung halten die Ratsmitglieder um Hans Schlütting an diesem Donnerstag nach dem Heringsessen bei Willenbrink in Lippborg.

Auch Bürgermeister Erhard Susewind hat verwaltungsintern angekündigt, den Komplett-Ausbau des Denkmals Biele bei der CDU noch einmal anzustoßen.

Übrigens können sich Susewind und Schlütting noch gut an den vergleichbaren Fall von der Kampfbahn Typ C erinnern. Seinerzeit lautete der CDU-Kompromiss, den Bau einer Beregnungs-Anlage und das Flutlicht zunächst nicht zu errichten. Schnell wurde im Gebrauch jedoch klar, dass die Anlage ohne diese beiden Komponenten nicht vernünftig zu gebrauchen war. Inzwischen wurden Flutlicht und Beregnung nachgerüstet. Zu wesentlich höheren Kosten als nötig gewesen wäre, wenn man sofort alles eingebaut hätte.  ■ dümi
                                                                                
12.02.2002

Alle Koteletts “weggeputzt”

Tag der offenen Tür im Haus Biele war ein Volltreffer. Hunderte Besucher verzehrten
sämtliche Bestände an Frikadellen und Kuchen. Dichterlesung geplant

HOVESTADT ■ Große Resonanz fand der „Tag der offenen Tür", bei dem die Einwohner Lippetals „ihr" Haus Biele sozusagen wieder in Besitz nehmen konnten. Schon am Vormittag hielt der Pilsclub, der sich damals als erster Club regelmäßig in der Gaststätte Biele traf, seinen Frühschoppen im alten Thekenraum ab. Die durch die Raumdämmung verkleinerten Nischen boten noch genügend Platz, in gemütlicher Runde ein Bierchen zu schlürfen. „Wahrscheinlich sind wir weit und breit die einzige Gemeindeverwaltung, die überhaupt eine Theke mit Zapfanlage in ihren Räumen hat", kommentierte Bürgermeister Susewind schmunzelnd die eine oder andere enttäuschte Stimme, die noch den alten holzvertäfelten Gaststättenraum zu F.C. Bieles Zeiten in Erinnerung hatte. Andererseits wurden alte Holzbalken wieder frei gelegt und auch Reste der alten Fußbodenbordüre geschickt in den neuen Bodenbelag eingefügt, moderne und alte Elemente klar abgegrenzt zu einem harmonischen Ganzen.

Vom Keller bis zum Dachboden gehen moderne Elemente wie Edelstahl und Glas eine gelungene Verbindung mit betagten Baumaterialien und Möbeln ein. Dabei entspricht der Standard modernsten Anforderungen: Behindertengerechte Toiletten, eine moderne Teeküche und natürlich die erforderliche Technik für einen Rundum-Service im Bürgerbüro der Gemeinde fehlen nicht. Allgemeine Anerkennung fand bei den Besuchern auch der Saal, der einerseits die alte Gemütlichkeit bewahrt hat, andererseits aber auch mit neuester Beleuchtungs- und Medientechnik  bestückt  ist und eine ansprechende, bequeme Bestuhlung  erhalten hat.

Einen Einblick in die Geschichte der Renovierung des Hauses gab es im Obergeschoss zu sehen, wo neben den Fotos das verwendete Baumaterial zum Sehen und Anfassen ausgestellt war.

Auch die Fotoausstellung von Felix Bierhaus, zur Geschichte des Hauses Biele, fand großen Anklang bei den Besuchern.

Im Bürgerbüro des Erdgeschosses gaben Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung Auskunft auf alle Fragen, außerdem wurden Faltblätter für die Bürger angeboten, auf denen der Aufgabenbereich der neuen Einrichtung aufgelistet ist. Die neue, schöne Terrassenanlage blieb an diesem Tag verwaist, da der Oktober sich nicht gerade von seiner „goldenen" Seite zeigte. So wurde nichts aus dem Kaffeetrinken im Freien und man traf sich im Saal zu Kaffee und Kuchen. Die vom Zweckverband geführte Cafeteria hatte ihren Bestand im Nu ausverkauft und musste noch für Nachschub sorgen, ebenso war es am Vormittag schon mit Koteletts und Frikadellen gewesen.

Zufrieden zeigten sich die Verantwortlichen der Gemeinde mit dem Ablauf des Tages, und so sah man Bürgermeister und Mitarbeiter der Verwaltung in Gesprächen mit den Bürgern, die über die mögliche Nutzung der Räume diskutierten oder bereits ihre diesbezüglichen Vorschläge unterbreiteten.

 

 

 

Eine neugepflanzte Linde vor dem Haus Biele (29.04.2003)

 

 

 

 

 

Zu den ersten Veranstaltungen im Haus Biele wird eine Bürgermeisterversammlung gehören und eine Dichterlesung wird in Kürze hier stattfinden.  ■ dre
                                                                                 04.10.2003