Flurnamen Niederbauer

Mundartlich: “Nuirbiur”
In der Lippeniederung gelegene Bauernschaft.
An Hovestadt und Nordwald angrenzend.
Keine geschlossene Dorflage, sondern Streusiedlung.

Viele Bezeichnungen beziehen sich auf Kessler, Hovestadt und Nordwald.

 1.  Baisenkamp
 

 2.  Auf’m Böttmer
 

 3.  Brei

 4.  In der Brenke
 

 5.  Buschkamp

 6. Diekmanns Feld

 7.  Diepenbrock
 

 8.  Im Dreischkamp

 9.  Auf’m Ehrenkamp

10.  Im Erlen
 

11.  Im faulen Lande
 

12.  Flootstück

13.  Fünf Stücke

14. Galgenmersch

 

15. Gausemersch
 

16.  Auf der Geist

17.  Großeneuekamp

18.  Große Kamp

19.  Im Hagen

20.  Am Hammwege
 

21.  Im Hasenwinkel

22.  Häunerland

23.  Hawerkamp

24.  Heidkamp

25.  Herrenmersch
 

26.  Hessenkuhle

 

27.  Vor dem Hofe
 

28.  Auf der Holthecke
 

29.  In der Hüer

30.  Auf dem Hümmeler

31.  Groß- (Klein-) Hundorp


 

32.  Hunselkamp
 

33.  Auf der Katerburg

 

34.  Keßlers Mühlenweg
 

35.  Am Kettlermersch

36.  Am Kleihöfel
 

37.  Auf dem Klei

38.  Kleiort

39.  Auf’m Knapp

 

40.  Auf’m Körtken

41.  Am Kuhfuß

42.  Kuhkamp

43.  Im Kuhstall
 

44.  An der Landwehr
 

45.  Auf der Landwehr


 

46.  Im Langendahl
 

47.  Im langen Kamp

48.  Auf dem Langenrode

49.  Auf der langen Wende

50.  Bei der Linde
 

51.  Im Lütkenkamp

52.  An der Meere
 

53.  In der Mersch

54.  An der Mordkuhle

 

55.  Im Multer

56.  Auf den neun Stücken

57.  Nonnenbrei

58.  Nordgeist
 

59.  Öster Heide

 

60.  Österdorf

 

61.  Im Ortkamp

62.  Packesecke

63.  Am Peperskamp
 

64.  Pingelberg

 

65.  Auf Pingeln Felde
 

66.  Pingstücken

67.  Auf’m Plätzchen
 

68.  Auf den Reweiden
 

69.  Auf der Roe
 

70.  Im Rubberg

71.  Auf’m Ruiloiker

72.  Im Sandbrinksort
 

73.  Scheelecke
 

74.  Schillezug


 

75.  Schlotstück

 

76.  Im Schöttchen

77.  Steinland
 

78.  Auf’m Stert
 

79.  Theilers Kamp
 

80.  Todtacker

 

81.  An der Tulkuhle

82.  Auf der Vöhde

83.  Vorderster Klei
 

84.  An der Waterfohr

 

85.  Im Wehrmersch

86.  Am Winkel

87.  Auf’m Wittenkamp

 

Baisenkamp
Beisen= Binsen, die besonders auf nassen Böden wachsen.

Op’m Böttmer
Der östlich vorbeiführende Gemeindeweg heißt Böttmerstraße.

Op der Brai

Hier verläuft der Brenkerbach. An seiner Kreuzung mit dem “alten
Postwege” liegt die “Brenkerbrücke”.

 

Nach dem Eigentümer benannt.

Daipenbrauck
Nasse Lage

Im Draischkamp

Op’m Ärenkamp

Im Iärlen
Früher wuchsen hier Erlen.

Im fiulen Lanne
Nasser Boden hier.

Fläotstück

Fuif Stücke

Galgenmiäsk
Benannt nach einer alten Richtstätte, die 500m südlich am “alten
Postwege” lag.

Gäosemiäsk
Weide für Gänse.

Op der Gaist

Gräoteniggekamp

Gräote Kamp

 

Am Hammwiäge
Auch “alter Postweg” genannt, von Hamm nach Lippstadt führend.

 

Hoinerland

 

Haitkamp

Härnmiäsk
Wiese gehörte früher der Stadt, d. h. den Stadtherren von Soest.

Hessenkiule
Wasserloch. Hier soll - vielleicht im siebenjährigen Krieg - ein
Kampf stattgefunden haben, an dem Hessen beteiligt waren.

Vüörm Huowe
Liegt am Gehöfte Niehaus.

Op der Holtbiëke
Kleiner Graben, der zur Lippe fließt.

In der Huir

Op’m Hümmeler

Gräot- (Kloin-) Hunduorp
Sehr alte Höfe, die früher vereinigt waren.
Vielleicht ehemals der Hof eines Hune, des Führers einer
germanischen Hundertschaft.

Liegt an der Lippe und gegenüber dem alten Hofe “Hunsel”.
Hier führt ein alter Weg “Furt” durch die Lippe.

Op der Katerbuorg
Grundstück gehörte zum Schloß Hovestadt.
Hier soll früher ein befestigter Hof gelegen haben.

Kesslers Müelenwiäg.
Weg von Österndorf zur Mühle in Kesseler a. d. Lippe.

Am Kiëdelmiäsk

Am Klaihüäwel
Kleine Anhöhe mit Klei - d. h. schwerem Lehmboden.

Op’m Klai

Klaiört

Op’m Knappe
Hier eine längliche Bodenerhebung (Sanddüne), auf der 3 kleine Ansiedlungen liegen.

Op’m Körtken

Am Kaufaut

Kaukamp

Im Kaustall
Angeblich nach einem vorhandenen Viehschuppen benannt.

Op der Länwer
Hier verlief früher eine Landwehr in nord-südlicher Richtung.

Op der Länwer
Bezeichnung für ein 200 m langes west-östlich verlaufendes Wallstück mit tieferem Graben an der Nordseite. Vielleicht der Rest einer Umwallung, die den alten Hof “Hundorp” umgab.

Im Langendäl
Hier eine langgestreckte Niederung.

 

Op’m Langenruoe

Op der langen Wenne

Bui der Linne
Nach einem alten Lindenbaum mit Kreuz am Wege benannt.

 

An der Miär
Hier eine feuchte Niederung.

In der Miäsk

An der Mortkiule
Ein tiefes Wasserloch, in dem früher ein Mädchen gewaltsam ertränkt worden ist.

Grundstück gehört zur Mühle in Kesseler.

Op’m niëgen Stücken

Nunnenbrai

Op der Nortgaist
Ein magerer Landstreifen.

In der Oister Haie
Aus Östinghauser Heide, weil ehemals Hude der Gemeinde Östinghausen.

Oisterndworp
Bezeichnung für die Einzelgehöfte von Niehaus, Thomas und Pingel im Osten der Gemeinde.

Im O¯¸rtkamp

Bezeichnung für eine Ansiedlung im nördl. Teile der Gemeinde.

Am Piäpers Kamp
Der frühere Grundeigentümer hieß Pepper.

Pingelbiärg
Ein natürlicher Hügel, auf dem die Pingel-Kapelle steht, benannt nach dem angrenzenden Pingelnhofe, zu dem sie gehört.

Op Pingeln Felle
Gehört zum Pingelnhofe.

 

Op’m Plässken
Bezeichnung für die Pingel’sche Hoflage.

Op’n Räowuien
Bedeutet vermutlich: Auf der Reihe Weiden.

Op der Ruoe
Bedeutung: Rodung.

Im Ruowerich

Op’m Ruiloiker

Im Sandbringsört
Kleine Geländeerhebung mit Sandboden.

Schiällecke
Schiäll = schlecht, schief.

Schilletüech
Zug (Tüéch), ein alter verlassener Arm eines Wasserlaufs, der an seinem Ende noch mit diesem verbunden ist und häufig als Schlammfang oder als Fischteich dient.

Schläotstück
Schlot, hier Bezeichnung für einen tiefen Graben mit stehendem Wasser.

Im Schüöttken

Stoinland
Benannt, weil hier viele Steine (Findlinge) auftreten.

Op’m Städ
Ein langes, schwanzförmiges Grundstück.

Tailers Kamp
Nach dem Eigentümer benannt.

Däoenacker
Grundstück gehört zu dem alten Hofe Groß-Hundorp. Vermutlich eine alte Begräbnisstätte.

An der Dullkiule

Op der Fai

Füörnste Klai
Schwerer Tonboden

An der Waterfuor
Nach einem hier vorhandenen kleinen Graben (Wasserfurche) benannt.

Im Wiärmiäsk

 

Op’m Wittenkamp

 

Quelle:
Zeitschrift des Vereins für die Geschichte von Soest und der Börde.
Heft 53, Soest 1940,
Verlag der Rocholschen Buchdruckerei W. Jahn.