Flurnamen Krewinkel

                                                                          Kredenwinkel
Nach Holthausen abgeleitet vom mundartlich Krode = Kröte und mnd. Winkel = Winkel, Ecke, Versteck, Krewinkel, Krötenwinkel, Krötenversteck.

kre-urkat

1

Am Honigbaum

Am Hoenigbäome
-Abgeleitet vom mnd. Honnichboom = Bienenkorb (Bienenstock) welcher zur Honiggewinnung in einem Baume angebracht ist.

2

Am kurzen Berge

am koerten Beärge.
-Flurstück liegt am kurzen (kleinen) Berge (Abhang).

3

Am Mühlenbrink

am Müelenbrinke
-niederdeutsch Müele = Mühle, niederdeutsch Brink = ursprünglich Rand. Abhang, erhöhte Rasenfläche, Rand eines Gehöftes. Ackerrain, Häusergruppe von Köttern (Brinksitzer. Brinksitter = Hausbesitzer auf Erbpachtland).

4

Am Stahlberge

am Staolbeärge
-Hinweis für einen sehr harten, tonigen Boden an einem Abhang.

5

Am Surkshucht

am Siuers-(Surks-)bucht
-1828 am Surksbaume ist abgeleitet vom nd. Surk, mnd. Surik (sur = Sauer) = wilder ApfeL Holzapfel; nd. Hucht = Strauch.

6

An Busen Teiche

an Biusen Duike
-Benannt nach dem damaligen Eigentümer Buse, Hofbesitzer in Krewinkel.

7

An der Feldflut

an de Felt-(Fels-)flaut
-nd. Feit = Fels, alter Hof, 1349 curtis thon Velthus, östlich von Krewinkel: nd. Flaut von nd. flaiten = fließen, mnd. vlute, vlote = Aus-,Zu-,Abfluß, Floßgraben (Entwässerungsgraben).

8

An der Kirchhecke

-dieses Flurstück war damals in kirchlichem Besitz.

9

An der krummen Weide

an de krummen Wuie
-1828 Krummewie, nd. Wuie = Weide. An der krummen Weide: Flurstück lag damals an oder bei einer krummen Weide.

10

Auf dem Berge

oppem Beärge
-Flurstück liegt an der westlichen Gemarkungsgrenze.

11

Auf dem breiten Lande

oppem broien Lanne
-Nd. broit = breit. Hinweise für ein besonders breites Ackerstück.

12

Auf dem Winkel

oppem Winkel
-1828 auf den Winkeln. Abd. Winkil. Winchel; mnd. Winkel = Winkel, Ecke, geheimer Raum, Versteck.

13

Auf der Hur

op de Huier
-Nd. Huier, mnd. Huur, WOESTE Hur = Miete. Pacht. Heuer. Heuer, Heuerlinge waren zu Dienstleistungen auf größeren Höfen verpflichtet und erhielten dafür Naturalien, Geld. Gespann (zur Feldbestellung) oder Huier. Huierlant.

14

Auf der Landwehr

op de Lanner
-op de Lanwer. Nd. Lanner. Läufer. Lanwer = Landwehr; Erdwall mit Gebüsch. Sträuchern und Graben als Grenzmarkierung und zur Verteidigung (drohende Plünderungen, Angriffen usw.)
 

15

Auf’m Bühl

oppem Buile
-Nd. Buil, mnd. Budel = Beutel. Auf dem Beutel: Flurstück nach seiner Form so benannt.

16

Auf dem Eigenknapp

oppem Aiken-, Oikenknapp
-1828 Eikenknapp. Nd. Oike. WOESTE Aike. mnd. Eke = Eiche; nd. Knapp = Bodenwelle, Erhöhung, Abhang. Flurstück rnüßte richtig lauten: Aufm Eichenknapp = Bodenwelle. Erhöhung oder Abhang mit Eichen.

17

Auf’m Neste

oppem Neste
-Flurstück nach dem Volksmunde (SCHOPPMANN) wegen seiner rundlichen Form so genannt.

18

Auf’m Stoppelberge

oppem Stoppelbeärge
-1828 Stoppelland. Nd. Stoppeln = Halmreste, welche nach dem Mähen des Getreides stehen bleiben. Stoppelberg = Abhang (Berg) mit Stoppeln. Betkenland, mundartlich Betkenland. Flurstück nach dem früheren Eigentümer (Betke) so benannt.

19

Betkenland

Betkenland
-Flurstück nach dem früheren Eigentümer (Betke) so benannt.

20

Felter Berg

oppem Felter Beärse
-Nach SCHOPPMANN kleine Anhöhe westlich von dem alten Hofe. "Fels" (siehe An der Feldflut).

21

Im blauen Busch

im   bloen   Busk
- Mnd. bla, blaw, blamve = 1. blau (Farbe). 2. dunkel, finster. Im blauen Busch = Im dunklen (finstern) Busch. Flurstück liegt an der östlichen Gemarkungsgrenze.

22

Im Bruche

im Brauke
-Nd. Brauk = Bruch, Sumpf- und Weideland.

23

Im Busche

im Buske
-Nd.. mnd. Busk = Busch, Gebüsch. Flurstück grenzt an einen Busch oder Gebüschgruppe.

24

Im Dornbusch

im Döernbuske
-Nd. Döern = Dornen. Flurstück liegt an einem Dornenbusch oder einer Dornengebüschgruppe.

25

Im Eschen

im Eschen
-1828 im Eschen. Mnd. Esch = offenes, uneingehegtes Saatfeld; abgeleitet von dem gotischen Wort „astik". ist die älteste Bezeichnung einer Ackerflur. „ . . . daß. wo wir die uralte Bezeichnung „Esch" finden, wird auch eine uralte d.h. älteste Saatflut der Gegend oder des Hofes vor uns haben ... (JOSTES: Westfälisches Trachtenbuch S. 20).

26

Im Eschenort

im Eschenort
-1828 Eschenort. Mnd. Esch = siehe „Im Eschen"; nd., mnd. Ort, Aor = Landspitze, Ecke, spitz zulaufendes Grundstück.

27

Im Hasenwinkel

im Hasenwinkel
-1828 Hasenkamp, mnd. Winkel = Winkel, Ecke, Versteck, geheimer Raum. Im  Hasenwinkel;  Flurstück, wo sich gerne die Hasen aufhalten (verstecken).

28

Im Kaolo

Kaalo, Koolo
-1828 Kala: ahd. chalo, WOESTE kaal, nd. kaal = kahl (Kopf, Baum, Acker. Im Kaolo  =  kahles,  unbepflanztes unbeackertes Flurstück.

29

Im Mersch

im Meärske
-WOESTE Marsch, mnd. Mersch, Marsch, Mesch = Fruchtbare Niederung an den Ufern der Flüsse und des Meeres; Marschland, feuchter Wiesen- und Weidegrund.
 

30

Im Nullen

im Nuien
-1828 im Nelen. Nd. Nuien, nuier; mnd. niden, nedden = nieder, nieden, unten, niederwärts, unterhalb.
Flurstück liegt in einer Niederung nördlich des Dorfes.

31

Im Ostfelde

im Äostfelle
-1828 Ostfeld, Flurstück liegt östlich von Wiltrop.

32

Im Schlagholze

im Schlagholte
-1828 im Holte, nd. Holt = kleines Gehölz, kleiner Wald. Schlagholz = kleiner Wald, welcher abgeholzt (geschlagen) wird.

33

Im Schlinge

im Schlinge
-Nd. Schlink, mnd. Slink = Gatter, Hecktor (mnd. Heck = Umzäunung, Einfassung) um einen senkrechten Pfosten drehbar.
Im Schlinge = Eingefriedigtes Flurstück mit einem Hecktor.

34

Im Spiekerhoff

im, immen Spuikerhoewe
-Nd. Spuiker = Speicher. Lagerraum. Nach SCHOPPMANN Bezeichnung für eine untergegangene Hofstelle.

35

An der Zehntscheune

in de Taintschuier
-1828 in der Teintschüre. Nd. Taint, mnd. Teinde, Teinge(n)de = Zehnte (Abgabe des 10 ten Teiles d; nd. Schuier = Scheune. Scheune, wo der „Zehnte" abgegeben und eingelagert wurde.

36

Kötthen Kamp

Köttenkamp
-1828 Kötthen Kamp wurde dem Urkataster entnommen (in der SCHOPPMANNSCHEN Sammlung nicht enthalten). Kötte (nach SCHMOECKEL) = heimatloses und streitsüchtiges Gesindel, vagabundierende Zigeuner. Lagerplatz der Zigeuner und des damals sogenannten „Fahrenden Volkes".

37

Kuhkamp

Kaukamp
-1828 Kuhkamp, wurde dem Urkataster entnommen (in der SCHOPPMANNSCHEN Sammlung nicht enthalten). Nd. Kau = Kuh, nd. Kamp = s. Über dem Rottkampe
Kuhkamp = Weide nur für Kühe.

38

Nöterberg

oppem Nöetern-, Nöelernbeärge
-nd. nöelen = schwer zu bearbeiten, unzweckmäßiges hantieren oder arbeiten.
Oppem Nöelernbeärg = Schwer zu bearbeitender Berg (Abhang).

40

Schulwinkel

Schaulwinkel
-1828 Schulwinkel wurde dem Urkataster entnommen (in der SCHOPPMANNSCHEN Sammlung nicht enthalten).

39

Über dem Mecklinghagen

boewem Meckelinghagen
-1828 über den Mekelinghagen. Mnd. Hagen, Hage, ahd. Hagenib = Hecke, lebendiger Zaun, mit Dornen bewachsen. Mnd. Mekelie, Mekelrie, Makelrie = Makellohn für ein Maklergeschäft. Meckelinghagen = Hecke, lebendiger Zaun wurde vom Eigentümer als Makel- (Vermittler-) lohn erworben.

40

Über dem neuen Busch

öewerm niggen Buske
-1828 ueber den neuen Busche. Nd. Busk = Busch, Strauch, kleines Gehölz. Flurstück liegt oberhalb eines neuen Busches.

41

Über dem Rottkampe

boewem Roet-, Roedkampe
-1828 über dem Rothkampe. Nd. Roe, Ri Ruot = Rodung, Kulturland abgeleitet vom nd. roen. ri: = roden; mnd. Rode-Kai =   aus   Waldland   gerode Kamp. Nd. Kamp = ein friedigte Weide oder auch Ackerland. Als unter fränkis kirchlichem Einflüsse ein friedigter Ackermund entstand, wählte man dafür lateinische Bezeichm „campus". Flurstück liegt über dem - aus Waldland rodetem - Kamp.

42

Über dem Stickling

boewem Stieklinge
-Stickling damals Bauer in Krewinkel. Benannt nach dem  damaligen Eigentümer Stickling (Stickling).
 

43

Über der Heuhecke

boewen de Hoibiege
-Flurstück - oberhalb einer Hecke - welches der Heugewinnung diente.

44

Über der Wiese

öewer de Wiese
-1828 über der Wiese, Flurbezeichnung wurde dem Urkataster entnommen, es liegt „über einer Wiese".

45

Über Kappen Holze

boewem Kappen Holt
-Kappen = damals Bauer in Krewinkel, nd. Holt = kleines Gehölz.
Flurstück liegt oberhalb von Kappen kleinem Gehölz (Wald).

46

Über Kochs Garten

boewen Koeks Gaoren
-Nd. Gaoren = Garten.
Der Eigentümer dieses Gartens hieß damals Koch.

47

Weimanns  Kamp

Waimens Kamp
-1828 Weimannskamp, Flurbezeichnung wurde dem Urkataster entnommen. Weimann = Bauer in Krewinkel. Kamp = siehe Über dem Rottkampe.
Benannt nach dem damaligen Eigentümer Weimann.

48

Westbruch

Westbrauk
-1828 Westbruch. nd. West = Westen nd. Brauk = Bruch, Sumpf- u. Weideland, liegt westlich vom Dorfe.

49

Wielropper Kamp

Wielropper Kamp
-aus dem Urkataster entnommen. Wiltroper Kamp. Hinweis für ein gemeinsames Eigentum der Einwohner von Wiltrop.

50

Wiltrop

rop, Wielerop
-Siedlung westlich von Krewinkel.