Flurnamen Heintrop

                                                                 Mundartlich: “Haintrop”
Heintrop scheint den Kurznamen Heino aus Hagino zu enthalten (Holthausen, Zs. Bd. 44 u. 45 S.231).
Zur Gemeinde gehören das im Lippetale am Rande der alten Talaue gelegene Dorf Heintrop - ursprünglich Reihensiedlung - und die westl. davon gelegene Bauernschaft Büninghausen mit Einzelhöfen.

Karte

1

Auf den Ackern

op’n Äckern

2

Auf den Aren

op’n Ären

3

Balks Kamp

Balts heißt der Eigentümer.

4

Bauerholz

Biurholt

5

Bauerkamp

Biurkamp
-gehört jetzt Frhrn. von Wincke.

6

Bauerstraße

Biurströte
-schmale Durchfahret für die Bauern zum Felde, liegt zwischen den Höfen Lemme und Külber.

7

Beckholt

Biëkholt
-Gehölz an einem kleinen Bach.

8

Beusen Holz

im Boisen Holt
-Grundstück gehörte zum Hofe Böhmer, gt. Beuse

9

Beiwohnerkamp

Buiwuënerskamp
-aus der ehem. Gemeinheit für die kleinen Leute, die sog. Beiwohner, ausgesonderter Kamp.

10

Auf’m Berge

op’m Biärge
-Zugangsweg von Norden her heißt Bergstraße (Biärgströte).

11

Besenmühle

Besenmüële

12

Blankenagels Holz

Bl. Holt
-Eigentümer hieß Blankenagel.

13

Bohnenkamp

Bäonenkamp

14

Auf der Brei

op der Brai

15

Brassen Feld

op Brassen Felle
-Brasse hieß der frühere Eigentümer, jetzt Gantenbrinker.

16

Brassen Kamp

-Grundstück gehörte früher Brasse, jetzt Gantenbrinker.

17

Auf’m Brinke

op’m Brinke
-Bezeichnung für die Hoflage des Bauern Voß, der auch “Brinker” genannt wird. Der öftl. vorbeilaufende Weg, jetzt Kreisstraße, heißt “Brinkweg”.

18

Büninghausen

Buininsen, Bunichusen 1338, Buninckhausen 1681
Bauernschaft mit zerstreuten Siedlungen im westl. Teil der Gemeinde.

19

Büninghauser Geist

Buiniker Gaist, Op der Büniker Geist 1624
-Wenig fruchtbarer Geländestreifen, Sandboden auf der ältesten Flußterrasse des Lippetals. Am Südrande verläuft der “Geistweg”.

20

Büninghauser Heide

Buiniker Hai
-Eine alte, aufgeteilte Gemeinde. In den alten Soester Ratsprotokollen wird dieser Ort “auf der Bramecker Becke ahn der Buinicker Heide” mehrfach als Herentanzplatz genannt.

21

Bünnis Hölzchen

Büinis Höltken
-Bünnis war der frühere Eigentümer.

22

Bünnis Kuhkamp

Büinins Kaukamp

23

Auf’m Damm

op’m Damm
-Straße nach Lippborg, die vor der Lippebrücke zum Schutze gegen Hochwasser aufgedammt ist.

24

Im Disselmersch

Im Disselmiäsk
-Mit Disteln bestandene Wiese.

25

Im Dodde

op’m Duott

26

Dumpuhl

Im Tumpäol, Im Dumpol 1650
-Grundstück hängt nach Norden zu den Lippewiesen hin und ist dort naß.

27

Im Erl

op’m lärlen
-tlw. nasse Lage, wo früher Erlen wuchsen.

28

Im Feverhuoll

-An der Nordseite des Grundstückes eine hohlwegartige Durchfahrt.

29

Auf den faulen Köpfen

op’n fiulen Köppen
-kurze, nasse Ackerstücke.

30

Auf der Futterschmiede

op der Futtenschmuie
-Bezeichnung für die Tursch’e Hausbesitzung.

31

Auf’m Galgenknapp

Op’m Galgenknapp
-Alte Richtstätte, wo der letzte Übeltäter um 1800 gehängt wurde.

32

Gantenbrinks Kamp

-gehörte früher zu dem hier befindlichen Gantenbrinkers Hofe, wo sich auch im Zuge der alten Grenzlandwehr zwischen dem Soester und dem kurkölnischen Gebiete der sog. “Gantenbrinks” Baum (Schlagbaum) befand.

33

An der Geldlinde

An der Geldlinne
-früher Standort einer alten Linde, unter der geraubtes Geld vergraben gewesen sein soll.

34

Im großen Hofe

Im gräoten Huoff
-Östlich vom Hofe Blankenagel.

35

Grotenkamp

Gräotenkamp

36

Auf’m Grünewald

Op’m Groinewald
-Ein berüchtigter Räuber mit Namen Grünewald soll sicj hier um 1800 längere Zeit verborgen haben.

37

Im Hachenei

Im Hachenai

38

Im Haferrod

Im Haweruott

39

Auf Hagels Kamp

Op Hagels Kamp

40

Auf der Hasenpanne

Op der Hasenpanne, Haßenpatt 1624

41

Am Heidgarten

Am Haitgoren

42

Heidhöfers Kamp

Haithüöwers Kamp
-gehört zum Hofe Herken gen. Heidhöfer.

43

Auf’m Heidkamp

Op’m Haitkampe

44

Heidplatz

Op’m Haitplasse

45

Heienbrock

Im Haienbrauk

46

Auf der Heintroper Geist

Op der Haintroper Gaist
- wenig fruchtbare, sandige Lage.

47

Am Heintroper Wege

Am Haintröpsken Wiäge

48

Am Hellwege

Am Hillwiäge
- Bezeichnung des alten Postweges, der südlich der Lippe von Hamm nach Lippstadt verläuft.

49

Holtkamp

Holtkamp

50

Holtrott

Im Hultruott

51

In der Hüer

In der Huier

52

Ober den Hülskräbben

-Kirchenland, liegt auf der “Heintroper Geist”.

53

Dat hyllegen Stücke

-Früher Kirchenland, “vor Heintrop gelegen”.

54

Op der hylgen vortt

-Früher Kirchenland “auf der Sudbecke”, schmales Ackergrundstück, soll früher zum Prozessionswege geschenkt worden sein.

55

Igelmeer

Iëgelmiär
-Wiese ist sehr sumpfig.

56

Kämpatt

-Vermutlich alter Pfad nach den Kämpen, alte Kämperpatt.

57

Auf’m kalen Berge

Op’m kalen Biärge

58

Kirchenknapp

Kiärkenknapp
-Etwas erhöht, auf einer Sanddüne gelegener Acker im Eigentum der Kirche zu Hultrop.

59

Knochenecke

Knuokenecke
-Vermutlich handelt es sich hier um einen Schindanger. Etwas westlich von hier stand früher ein Galgen.

60

Auf’m Krämerlande

Op’m Krämerlanne
-Krämer= Name des früheren Eigentümers.

61

Krappenkamp

-Vermutlich nach einem früheren Eigentümer benannt.

62

Am trauten Hucht

Am kriusen Huchte
-Hucht= Strauch.

63

Auf’m Kuckuck

Op’m Kuckuck

64

Külbernkamp

-Benannt nach dem Eigentümer Thiemann gen. Külber in Heintrop.

65

Auf der Kuhr

Op de Kiur
-Kiurn= Auf der Lauer liegen.

66

Lämslot

Lämsläot, Lammeslo 1680

67

An der Landskrone

An der Landskräone, Im Winkel by der landes Cronen 1685

68

An der Landwehr

An der Länwer

69

Auf’m langen Kampe

Op’m langen Kampe

70

Lamwers Heide

Länwers Hai
-Grenzt an die alte Grenzlandwehr, die das ehemals Soester von dem kurkölnischen Gebiete trennt.

71

Auf’m Lager

Op’m Liäger
-Hier soll sich 1761 zur Zeit der Schlacht bei Vellinghausen ein Heerlager befunden haben.

72

Lemmen Boining

-Lemme, ein Hofeigentümer in Heintrop.

73

Lemmen Hölleken

Lemmen Hüölleken
-Lemme heißt der Eigentümer.

74

Unter der Linde

Unner der Linne
-Bezeichnung für eine Wegekreuzung mitten im Dorfe, wo sich vermutlich früher der Dorfversammlungsplatz befand.

75

Lindenweg

Linnenwiäg
-Weg im Dorfe Heintrop, läuft vom Platze “unter der Linde” nach Westen ins Feld.

76

Linsenkamp

Linsenkamp (nasal gesprochen)

77

An der Lippe

An der Lippe

78

Lohmanns Kamp

Läomens Kamp
-Nach dem Eigentümer benannt.

79

Loimenmersch

Loimesmiäsk
-Vielleicht nach dem früheren Eigentümer Lohmann benannt.

80

Magdalena

Maloine, auch Maloinenwuiske,
St. Marien Magdalenen Mersch, auch Magdalenen-Wiese 1665
-Gehörte früher der Kirche.

81

Im Morast

Im Morässken
-Wiese, ist sehr sumpfig.

82

Mühlenkamp

Im Müëlenkamp

83

Naunenforth

Naunenfäort
-Angeblich haben hier am alten “Hellwege” früher die Fuhrleute gerastet, d. h. die Naune gehalten.

84

Auf den Ölmen

Op’m Oib`n

85

Im Ort

Im O¯,rt
-Wiese, liegt, wie ein Ohr gefaltet, in einem Lippebogen, wird nach dem Eigentümer Lemme auch “Lemmen O¯,rt” genannt.

86

Osthusen

Äosthiusen
-Wüstung, Spuren der alten Siedlungen - Möller, Appelbaum und Schulze-Hachenei - sind örtlich noch sichtbar.

87

Patenkuhle

Patenkiule, Pagenkuhle 1896
-Ein Wasserloch in einer sehr sumpfigen Wiese.

88

Im Palast

Im Pallästken
Scherzhafte Bezeichnung einer völlig versumpften Moorwiese.

89

Auf’m Pannekoken

Op’m Pannkauken
-Der Boden war früher sehr naß und klebrig wie ein Pfannkuchenteig.

90

Peters Feld

Poiters Feld
-Eigentümer heißt Perersmann.

91

Peters Kamp

Poiters Kamp
-Eigentümer heißt Perersmann.

92

Piwitts Wieschen

Puiwits Wuiske
-Sumpfige Wiese, auf der sich Kibitze gerne aufhalten.

93

Roggenkamp

Roggenkamp

94

Auf’m Rottkamp

Op’m Ruottkamp

95

Rüenholt

Ruienholt

96

Im Salm

-Fundort eines Steinbeils, jetzt im Soester Burghofmuseum. Grundstück soll früher dem Grafen v. Plettenberg in Hovestadt gehört haben.

97

Auf’m Schanzenkamp

Op’m Schānssenkamp (ā wird nasal gesprochen)
-Hier soll 1761 in der Schlacht bei Vellinghausen eine Schanze angelegt sein, von der auch noch Reste sichtbar sind. Der Eigentümer eines früher nahebei stehenden Hauses hieß “Schanzenkämper”.

98

Schemmkamp

-Schemm = Steg.

99

Schillers Murgon

-Der frühere Eigentümer dieser tiefliegenden, sumpfigen Wiese hieß Schiller. Murgon viell. = Murre, d. h. Sumpf, Morast.

100

Schlingstraße

Schlinkstrōte
-Feldweg, der früher eine Landwehr kreuzte und dort durch ein sog. Schling (Schlagbaum) gesperrt war.

101

Schneiderstraße

Schnuiderstrōte
-Zugangsweg längst der Vellinghauser Grenze zu den Häusern von Asseburg und Elberg.

102

Im Schlöttken

Im Schüöttken

103

Am Schüchterloning

Am Schüchternluinink
-Bedeutet Vogelscheuche, zum Einschüchtern der Lüninge (Sperlinge).

104

Am Schürenwirt

Am Schuirnwät
-Alte Bezeichnung des Gehöftes Thomas in Heintrop, das früher ein Gasthof war mit Scheunen (Schūirn) zum Ausspannen. 1761 in der Schlacht bei Vellinghausen soll sich hier ein französisches Lazarett befunden haben. Hier und auf dem westl. anschließenden Balks’schen Hofe sollen 400 Franzosen begraben sein.

105

Schwarze Land

Im schwatten Lanne

106

Im schwarzen Rott

Im schwatten Ruott
-Benannt nach dem schwarzen Sandboden.

107

Im Senkel

Im Senkel
-Gelände fällt stark ab in eine Senke.

108

Auf’m Siemeling

Op’m Siëmeling

109

Siepen Geist

Suipen Gaist
-Ein wenig fruchtbarer Geländestreifen (Sandboden) in der Nähe des sog. “Siepenbaumes”, eines alten Soester Schlagbaumes in der Grenzlandwehr zwischen dem ehemals Kurkölnisch und Soester Gebiete.

110

Spannan’s Landwehr

Spannans Lānwer
-Kurzer Landwehrwall längst der Lippe, gehörte früher zum Hofe Spannan, jetzt Gantenbrinker in Hultrop.

111

An der Specken

-In nördl. Richtung von hier verläuft die Speckenstraße.
Specke= kleine Holzbrücke aus Pfählen, mit Hürden und Rastenstücken überdeckt.

112

Im Stert

Im Stät
-Eine lange und schmale Weide.

113

Vor der Straße

Füör de Ströte

114

Stuwinkel

Stiuwinkel

115

Südfeld

Op’m Sutfelle
-Feld südlich vom Dorfe.

116

Vierstücke

Op’n foir Stücken

117

In der Voßkuhle

In der Vosskiule
-Fuchsloch.

118

Waterkamp

-Grenzt an den Lippefluß.

119

Im Westmersch

Im Wessmiäsk
-Wiesenfläche an der Lippe, westl. von Hultrop.

120

Im Wieday

Im Wuidai, in dem Weydey 1670
-An der Südseite verläuft die “Wiedaystraße”.

121

Wiedeis Oor

Wuidai’s Oˉ,r,  Wiedey’s Ort 1680

122

In der Wierlauke

In der Wuirlauke
-Hier eine tief und feucht liegende Waldfläche. Name wiederholt sich in der Gemeinde Theiningsen, Kr. Soest.

123

Im Winkel

-Liegt an der Lippe im nordwestlichen Winkel der Gemeinde.

124

Wulvesmeer

Wulvermiär, Wulfsmehr 1623

Aus Schoppmann II. Teil.
Die Flurnamen des Kreises Soest. Die Ämter Ostinghausen, Körbecke, Bremen, Werl und die Stadt Werl.