Kirchplatz9-test
Kirchplatz9

Das ehemalige Amtshaus in Oestinghausen

Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung hat für die Sanierung und den Innenausbau einen Zuschuss von 50.000 Euro zur Verfügung gestellt.
                        Aus: Wochenblatt Soest v. 11.7.2007

Foto: H. Jäker

Durch die Kamera abgesondert aus der geschlossenen Umbauung des Kirchplatzes an der Katholischen Pfarrkirche St. Stephanus, wie es die Einzelbetrachtung erfordert, büßt das Haus zwangsläufig etwas von der Wirkung ein, die ihm eine bevorzugte Stellung im Verband der Nachbarhäuser verleiht. Dennoch läßt sich erkennen, daß die bei allem Maßhalten mit dem Zierrat ansprechende Fassade sich auch in jedem älteren Stadtstraßenzug behaupten könnte. Mit den farbigen Halbkreisscheiben der Fächerrosette, dem feingliedrigen Schnitzwerk an Schwellenbalken und Füllhölzern des vorgekragten Obergeschosses ist sie als die typische Schauseite eines Renaissancegebäudes ausgewiesen. Fachwerkhäuser des 16. Jahrhunderts in Soest und Lippstadt zeigen die gleichen Zierformen. Wie meistens an den dortigen Bürgerhäusern ragt auch hier das mit einem geometrischen Muster ausgezeichnete Oberlicht der über einer kleinen Freitreppe seitwärts der Mittelachse angeordneten Haustür beträchtlich über die Erdgeschoßfenster hinaus. Der Baum stellt wie so oft im Umweltkonzept unserer Eltern und Großeltern auch hier einen wesentlichen Bestandteil der Umraumgestaltung dar.
                                                                                                               Aus: Heimatkalender des Kreises Soest, 1978