Pfarrer in Hultrop

 

Bernhard Köper, 15. Pfarrer zu Hultrop

Bernhard Köper wurde am 27. Jan. 1846 in Rönkhausen/Lenne geboren. Er entstammte einer Bauernfamilie, seine Eltern hießen Theodor Köper und Therese Huss.
Er studierte zunächst in Olpe und Paderborn, dann im Deutschen Kolleg in Rom, 1873 kehrte er als Dr. der Theologie nach Deutschland zurück. Wegen des Kulturkampfes fand er zunächst keine Anstellung.
Vom Herbst 1873 bis 1879 half er in der Lehrerausbildung im Josefs -Institut in Dingelstädt/Thüringen.
Winter 1879/1880 begab er sich wegen eines.Kehikopfleidens nach Bad Ems.
Von 1880 bis 1881 wirkte er als Kooperator (Aushilfsgeistlicher) in Ossing, Erzdiözese München. Danach war er Hausgeistlicher in Viessel bei Lüittich/ Belgien. Ab Oktober 1881 bis 1885 weilte er in Ascott bei Birmingham in England und bildete dort die Priesteramtskandidaten in Moraltheologie und Kirchengeschichte aus.
Ab Oktober 1885 war Bernhard Köper wieder Hausgeistlicher, und zwar in Overhagen bei Lippstadt, danach wirkte er zwei Jahre lang als Kaplan in Hamm.
Am 1. August 1888 wurde er als 15. Pfarrer von Hultrop in sein Amt eingeführt. In Hultrop richtete er im Pfarrhaus eine Lateinschule ein und bereitete eine Reihe von Knaben Ihr das Gymnasium vor:
Dr. Köper durchforschte das Pfarrarchiv, sichtete, ordnete und erstellte schließlich eine Geschichte der Pfarrei Hultrop. Er legte ein Haus- und Familienbuch an, das auch heute noch dem geschichtlich Interessierten einige Anregungen bieten kann.
Nach mehr als 15jährigem Wirken in Hultrop ging er am 16. Dezember 1903 als Vikar nach Fretter, später nach Elpe und schließlich nach Hellefeld.
Am 3. Mai 1909 übernahm er wieder eine Stelle als Pfarrer, und zwar in Bosseborn/Weser.
Vom. 1. April 1912 an befand sich Dr. Bernhard Köper im Ruhestand, am 3. Juni 1914 starb er in Paderborn.
Wilhelm Liese urteilt Im Totenbuch Paderborner Priester über ihn: Ein begabter, doch etwas unruhiger Mann, erließ 1873 mit zwei anderen Zöglingen des Germanikums in Rom einen Protest gegen Angriffe des Abgeordneten Jung auf diese Anstalt.

 

Joseph Westermeier, 16. Pfarrer zu Hultrop

Die Pfarrgemeinde Hultrop wählte im Jahre 1903 Joseph Westermeier zu ihrem 16. ordentlichen Pfarrer.
Er stammte aus Scharmede bei Salzkotten. Dort war er am 2. Dezember 1871 geboren. In Paderborn absolvierte er sein Theologiestudlum.
Bischof Hubertus Simar weihte ihn am 16. August 1895 zum Priester. Als junger Kaplan wirkte Joseph Westermeier acht Jahre in Rhynern, bis ihn dann die Hultroper in ihre Pfarrei riefen.
Hier begann er sein 32jähriges segensreines Wirken als ein Seelsorger, der ständig den persönlichen Kontakt zu seinen Pfarrangehörigen suchte.
Die Tageszeitung der ,.Westfälische Kurier" schrieb in einem Nachruf am 19. Juni 1935:
“Der verstorbene Pfarrer war ein Freund der Jugend, diese lohnte ihm dafür mit einer rührenden Anhänglichkeit.
Das prächtige Jugendheim ist ein Zeichen der Liebe des Pfarrers zu seiner Pfarrjugend Pfarrer Westermeier gedachte immer, in Hultrop eine neues Gotteshaus zu bauen. Aber die Ungunst der Zeitverhältnisse haben diesen Plan vereitelt. Die vorhandene Kirche ließ er jedoch schön ausmalen.”
Tatsächlich finden sich im Pfarrarchiv ausführliche Pläne für einen Kirchenneubau mit 600 Sitzplätzen, einer Krypta und einer angegliederten Gefallenenkapelle, die seine Unterschrift tragen. Das vielen Zeitkissen noch bekannte Jugendheim fand ein wenig rühmliches Ende. Es mußte 1970 abgebrochen werden, da es wegen der unklaren Besitzverhältnisse zu nicht lösbaren Problemen kam.
Pfarrer Westermeier konnte in Hultrop mehrere Male jungen Priestern bei der Primiz assistieren. Aus seiner Gemeinde gingen hervor der Dechant Franz Nühse, der Franziskanerpater lgnatlus Flinte und der Bischof Wilhelm Finnemann. Pfarrer Westermeier feierte in seiner Pfarrei mehrere Jubiläen, so 1923 das 300jährige Bestehen der Pfarrei Hultrop, 1920 sein 25jähriges Priesterjubiläum und 1928 sein 25jähriges Pfarrjubiläum.
Das Ende des Pfarrers Westermeier ist bemerkenswert. Er hat seinen Tod vorausgesehen, Am Morgen seines Sterbetages, am 13, Juni 1935 erklärte er, daß er den Abend nicht mehr erleben würde. Man holte seine Geschwister, Nachbarn und Freunde ins Pfarrhaus. Pfarrer Westermeier sagte, alle irdischen Angelegenheiten seien geordnet, er denke nur noch an die Ewigkeit. Er verabschiedete sich von allen, bedankte sich für ihre Liebe und Treue und spendete einen letzten Segen. Am späten Nachmittag verstarb er dann friedvoll.
Die Pfarrgemeinde trug ihn mit überwältigender Anteilnahme zu Grabe. Von der Prozession am Sonntag hatte man die Fahnen und Fähnlein am Wege stehen lassen und mit Trauerflor versehen. Durch dieses Fahnenspalier ging der letzte Weg des toten Pfarrers.

 

Hubert Kleinsorge, 17. Pfarrer zu Hultrop

Pfarrer Hubert Kleinsorge wurde am 18. Februar 1888 in Grönebach/Sauerland geboren.
Seine Priesterweihe empfing er am 11. August 1911 in Paderborn. Als Kaplan arbeitete Hubert Kleinsorge zunächst in Alsleben, dann in Weihberg und später in Hattingen. Vom 3. August 1914 bis zum 8. Februar 1915 diente er als Sanitätsoldat der Deutschen Wehrmacht in Metz/Frankreich.
In der Pfarrei St. Joseph in Hagen war er zunächst als Vikar und später als Pfarrverweser tätig, bis er am 7. Juni 1935 zum Pfarrer in Hultrop gewählt wurde.
Was sein priesterliches Wirken auszeichnete, war nicht so sehr eine äußere Aktivität, sondern eine liebenswürdige Frömmigkeit. Sein überzeugendes, schlichtes Auftreten öffnete ihm Tür und Tor in den Herzen der ihm anvertrauten Gläubigen.
Am 25. Januar 1944 wurde Hubert Kleinsorge zum Dechant des Dekanates Soest ernannt. Unter seinen Mitbrüdern war er auf Grund seiner humanistischen Bildung und seines ausgezeichneten theologischen Wissens sehr geschätzt. Der Geist christlicher Demut ließ dies nie nach außen dringen.
Am 3. Januar 1947 wurde Hubert Kleinsorge zum Pfarrer der Probsteikirche St. Pankratius in Beltecke ernannt. Hier wirkte er weitere 11 Jahre. Der Bau eines Schwesternhauses, um so für die caritative Tätigkeit der Schwestern im Kindergarten und in der häuslichen Krankenpflege bessere Voraussetzungen zu schaffen, war ihm ein besonderes Anliegen.
Im September 1958 resignierte er siebzigjährig auf die Pfarrstelle in Belecke und verbrachte noch ein Jahr im Ruhestand in Ragen. Dort starb er am 28. Februar 1960. Seinem letzten Wunsch, im Schatten des 900 Jahre alten Turms der St. Pankratius Kirche Belecke begraben zu werden, wurde entsprochen.

 

Peter Wasiak, 18. Pfarrer zu Hultrop

Peter Wasiak, am 25. August 1901 in Düsseldorf geboren, studierte in Paderborn und Tübingen Theologie. Erzbischof Kaspar Klein weihte ihn am 24. März 1928 im Dom zu Paderborn zum Priester.
Die ersten Stationen seines seelsorglichen Wirkens waren Weissenfels, Bigge und Wulmaringhausen.
1947 wählte ihn die Pfarrgemeinde Hultrop zu ihrem 18. Pfarrer in der Reihe der Hultroper Geistlichen seit Gründung der Pfarrei im Jahre 1623.
21 Jahre lang wirkte Pfarrer Wasiak segensreich in Hultrop. Nach einer grundlegenden Renovierung des Gotteshauses zu Beginn der 50iger Jahre, die unter Pfarrer Westermeier durchgeführte Ausmalung der Kirche war unansehlich geworden, stellte er erste Überlegungen zur Erweiterung der zweiten St. Barbara Kirche an. Aber auch er mußte wie seine Amtsvorgänger erkennen, daß die Bausubstanz des Gotteshauses zu schlecht war, eine Erweiterung lohnte nicht. So reiften Anfang der 60iger Jahre die Pläne zum Neubau der St. Barbara-Kirche. Im Juli 1963 wurde die alte Kirche niedergelegt.
“Bereits am 1. April 1964 konnte das Rlchtfest gefeiert werden, und am 23. Dezember desselben Jahres hielten wir unseren Einzug in die neue Kirche.
Dechant Kleffmann, Körbecke, benedizierte schlicht und einfach das Gotteshaus, und mit Dank gegen Gott konnte ich hocherstimmt das erste Hochamt feiern,, " so schrieb Pfarrer Peter Wasiak in der Einweihungsfestschrift der neuen Kirche. Auch die Errichtung der Friedhofskapelle war ihm ein besonderes Anliegen.
Kurz vor seinem Tode konnte er noch in aller Stille sein 40jähriges Priesterjubiläum feiern. Am Abend des 23. April 1968 verstarb Pfarrer Peter Wasiak nach langer schwerer Krankheit in Hultrop. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Priestergruft des Hultroper Friedhofs an der Seite von Pfarrer Westermeier,

 

Anmerkung:
1968 - nach Pfarrer Wasiaks Tod - wird die Pfarrstelle in Hultrop nicht mehr besetzt.
Pfarrer Steinhoff aus Oestinghausen wird Pfarrverweser von Hultrop.
Als Pfarrer Steinhoff Oestinghausen verlässt, wird Vikar Schickentanz Pfarrverweser von Oestinghausen, Hultrop und Hovestadt.

 

Giesbert Schickentanz, Pfarrer zu Oestinghausen

Giesbert Schickentanz wurde im Jahre 1938 Essen geboren, seine Kindheit und Jugendzeit verbrachte er in Unna.
1959 legte er das Abitur ab und studierte danach Philosophie und Theologie in Paderborn und Innsbruck. Erzbischof Lorenz Jäger weihte ihn 1964 im Hohen Dom zu Paderborn zum Priester.
Von 1964 bis 1968 wirkte er als Vikar in Ostinghausen,1968 wurde er mit der Vikarstelle an St. Stephanus in Oestinghausen betraut, seinen Wohnsitz nahm er in Huitrop.
Der Erzbischof ernannte ihn 1971 zum Pfarrverweser der drei Kirchengemeinden Oestinghausen, Hultrop und Hovestadt. Auf Anordnung der erzbischöflichen Behörde mußte er 1975 seinen Wohnsitz von Hultrop nach Oestinghausen verlegen.
Gisbert Schickentanz wurde 1976 zum Pfarrer an St. Stephanus Oestinghausen unter Beibehaltung der Verwaltung der vakanten Pfarrstelle St. Barbara Hultrop ernannt.

 

Alfred Hoffmann, Vikar zu Hultrop, Oestinghausen und Hovestadt

Der Heimatort Alfred Hoffrnanns ist Iserlohn, dort wurde er am 16. November 1936 geboren.
Nach dem Besuch der Realschule absolvierte er eine kaufmännische Lehre und war bis zu seinem 22. Lebensjahr Einzelhandelskaufmann.
Im Clemensheim in Bad Driburg besuchte Alfred Hoffmann anschließend die gymnasiale Oberstufe und legte 1964 das Abitur ab.
In Paderborn und München studierte er Theologie. Kardinal Jäger weihte ihn im Dom zu Paderborn im Jahre 1970 zum Priester.
Von 1970 bis 1975 wirkte er als Pfarrvikar in Wehrstapel, gleichzeitig nahm er die Aufgaben eines Vikars In der Nachbargemeinde Eversberg wahr.
1975 kam Alfred Hoffmann nach Hultrop und betreute gemeinsam mit Pastor Schickentanz die Pfarreien Oestinghausen, Hovestadt und Hultrop. Hier erinnert man sich heute noch gern an diesen Seelsorger, der mit viel Elan die jugendlichen Gemeindemitglieder zu religiösem Tun zu begeistern wußte.
Im Jahre 1978 wurde er zum Pfarrer der St. Nikolaus Gemeinde in Olsberg ernannt.

 

Bruno Lange, Pfarrer i. R.

Pastor Bruno Lange wurde am 31. März 1929 in Zielenzig (Neumark) geboren.
Im Juni 1945 mußte er mit seiner Familie die Heimat verlassen. In Eilsleben, Bez. Magdeburg, fand man Aufnahme und schließlich eine neue Heimat.
Bruno Lange ging nach dem Abitur in Magdeburg von 1947 - 52 zum Studium der Theologie nach Paderborn und München.
1952 kam er in das Priesterseminar auf der Huysburg bei Halberstadt. Am 22. März 1953 empfing er in Magdeburg die Priesterweihe.
Von 1953 bis 1977 arbeitete Bruno Lange als Vikar und Pfarrvikar in 5 verschiedenen Gemeinden in der Diaspora-Seelsorge des Bischöflichen Amtes Magdeburg. Im Februar 1977 zwang ihn eine schwere Erkrankung zur Aufgabe der Diaspora-Seelsorge.
1977/78 war er als Krankenhaus-Seelsorger in Hagen/ Westfalen tätig.
Vom 1. Advent 1978 bis zum Juni 1980 nahm er seelsorgliche Aufgaben in der Pfarrei Hultrop wahr. Danach war er Mithelfer in der Seelsorge der Heilig-Kreuz Pfarrei in Belecke.
Seit dem 1. Mai 1985 ist Pastor Lange als Pensionär und Subsidiar aushilfsweise in der Pfarrgemeinde Altenrüthen tätig. Die fünf Dorfgemeinden, die zur Pfarrei Altenrüthen gehören, gebrauchen seine seelsorgliche Mithilfe. Im Pfarrhaus der Filialgemeinde Menzel hat Pastor Bruno Lange seinen Wohnsitz genommen.

 

Josef Kiwitt, Geistlicher Rat, Pfarrer i. R.

Josef Kiwitt entstammt einer Bergarbeiterfamilie in Gelsenkirchen-Bulmke.
Dort wurde er am 27. Juli 1914 geboren.
Nach dem Abitur 1934 studierte er Theologie und wurde 1940 zum Priester geweiht.
In Klein-Wanzleben und Magdeburg konnte Josef Kiwitt als junger Geistlicher erste seelsorgliche Erfahrungen sammeln.
Dann unterbrach der 2. Weltkrieg die Arbeit in der Gemeinde. Als Sanitätssoldat leistete er fast 5 1/2 Jahre Kriegsdienst in Polen und der Sowjetunion.
Nach der Heimkehr im September 1945 wurde Josef Kiwitt Vikar in Bochum-Weitmar. Die Pfarrei St. Katharina Unna und die Patrokli Gemeinde Soest waren weitere Wirkungsstätten, ehe Josef Kiwitt im Juli 1960 Pfarrer in Herringen wurde.
Insbesondere bei der Arbeit in der Pfarrjugend, in der Kolpingfamilie und in der KAB erwarb er sich außergewöhnliche Verdienste.
Auch die äußeren Bedingungen für ein erfolgreiches seelsorgliches Wirken trieb Pfarrer Kiwitt energisch voran.
So wurde er zum Baumeister der Pfarrei Herringen, unter seiner Regie entstanden vielfältige Gemeinschaftseinrichtungen.
Im März 1987 ging Pfarrer Kiwitt in den wohlverdienten Ruhestand, Heute wohnt er in Hultrop. Als Subsidiar hilft er Pfarrer Schickentanz bei der seelsorglichen Betreuung der Pfarrei Hultrop.