Das ehemalige Krankenhaus und heutige Altenpflegeheim in Hovestadt trägt den Namen der heiligen Ida. Die Gründer des Hauses stellten ihr Werk unter den Schutz dieser Heiligen.
lda ist vermutlich die Tochter des fränkischen Grafen Theoderich und seiner Gemahlin Theodora, einer Verwandten Karls des Großen (768-814) und wurde im Jahre 775 geboren.
Sie war die einzige Tochter des Grafen. Nach ihrer Vermählung im Jahre 794 795 mit Herzog Egbert, der fränkischer oder sächsischer Abstammung war, verließ sie ihre Heimat und zog mit ihrem Gemahl nach Westfalen zu dessen Reichsgütern. Auf dem Wege dorthin überquerten Ida und Egbert die Lippe auf einer Furt bei Hirutveldun (altsächsischer Name für Herzfeld) und schlugen am rechten Flussufer ihr Zelt auf.
Die Reise nach Westfalen fiel in die Zeit des langen und mit großer Erbitterung geführten Krieges zwischen Franken und Sachsen. Die unterworfenen Sachsen sahen sich recht- und wehrlos den Franken ausgeliefert. Hinzu kamen die gewaltsamen Christianisierungsmethoden, mit denen Karl der Große vorging.
In Hirutveldun erhielt Ida durch einen Engel im Traum den Auftrag, hier eine Kirche zu bauen. Diese Traumvision bestimmte von nun an ihr Denken und Handeln. So wurde Ida die Gründerin der ersten christlichen Gemeinde im Münsterland und konnte bald um 803-804 mit dem Bau einer Kirche, die der Gottesmutter Maria und dem heiligen Bischof Germanus (von Paris) geweiht war, beginnen.
Signet des St.-Ida Altenpflegeheimes. Gestaltet nach dem Gewöllbeschluss-Stein von 1505 in der alten Kirche in Herzfeld, jetzt in der St.-Ida-Kapelle.
Aus Idas Ehe mit Egbert gingen fünf Kinder hervor. Diese waren: Warm, der spätere Abt des Klosters Corvey, Egbert II., Cobbo, Addila und eine namentlich nicht genannte weitere Tochter, die einen Herzog Brun geheiratet hat.
In den Jahren zwischen 811 und 820 starb Idas Gemahl Egbert. Er fand an der Südseite der von ihr gebauten Kirche seine letzte Ruhestätte. Über seinem Grab wurde ein Portikus gebaut. Ida wohnte von nun an in diesem Portikus. Hier, in unmittelbarer Nähe des Altars, führte sie ein zurückgezogenes, asketisch-christliches Leben und widmete sich sozialen Wohltätigkeiten. In der Mitte des Portikus stand ihr Steinsarg als ständige Mahnung an den Tod. Er diente als Truhe für die Gaben, die sie zweimal am Tag für die Armen austeilte.
Ida vollendete ihr Leben am 4. September 825 im Alter von 50 Jahren. Der Portikus mit ihrem Grab wurde bald zur ersten Wallfahrtsstätte Westfalens. 155 Jahre später, am 26. November 980. erhob Bischof Dodo von Münster lda zur Ehre der Altäre. Ihre Gebeine ruhen heute in einem Schrein, der sich in der Krypta unter dem Altar der Kirche, in der noch Reste der von lda erbauten Kirche zu sehen sind, befindet.
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