VORWORT

 

Im Jahre 1925 hatte ich als Pfarrvikar von Hovestadt das Glück, an dem großen St.-lda-Jubiläum, der 1100jährigen Gedenkfeier des seligen Heimgangs der Heiligen 825, teilnehmen zu dürfen. Dabei erlebte ich die Freude, aus der Hand des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Johannes Poggenburg eine ansehnliche Reliquie der heiligen Ida für meine Gemeinde, zu erhalten. Von den erhebenden Feierlichkeiten dieses Jubiläums wie auch von der begeisterten Liebe und Verehrung, die das gläubige Volk seiner Heimatheiligen entgegenbrachte, war ich tief beeindruckt. Seitdem blieb auch ich Sankt Ida für immer treu verbunden.

Als mich darum vor einiger Zeit der jetzige Pfarrer von Herzfeld, Ehrendechant und Jubilarpriester Karl Lösing, bat, ein neues Wallfahrtsbüchlein zu Ehren der heiligen Ida zu verfassen, habe ich dieser Bitte gern entsprochen und freute mich, auf diese Weise etwas zur Förderung der St.-lda-Verehrung beitragen zu können. Dieses „Wallfahrtsbüchlein" will nichts anderes sein, als was der Titel besagt: Es will den Pilgern, die zum Grabe der Heiligen wallfahren, etwas erzählen vom Leben, der Verherrlichung und der jahrhundertealten Verehrung der heiligen Ida, sowie auch einen kurzen Überblick geben über die Geschichte die St.-Ida-Pfarrkirche in Herzfeld und die verehrungswürdige Grabstätte, wo die Gebeine der Heiligen ruhen. Endlich will es den Pilgern die Gebets- und Liedertexte für den praktischen Gebrauch bei den Wallfahrten in die Hand geben.

Bei der Abfassung des Büchleins habe ich mich vor allem auf die alten Geschichtsquellen gestützt, die im Pfarrarchiv zu Herzfeld aufbewahrt werden, besonders auf die Lebensbeschreibung, die der Benediktinermönch Uffing bereits 155 Jahre nach ihrem Tode verfaßt hat. Im übrigen habe ich auch die mir zugänglichen Schriften über die Heilige und ihre Zeit sorgfältig studiert. Doch will dieses Büchlein keinerlei Anspruch auf strenge Wissenschaftlichkeit erheben.

Es ist mein inniger Wunsch, daß die so liebenswerte Heilige Ida von Herzfeld, die am 11. September 1955 vom hoch seligen Bischof Michael zur Mitpatronin aller katholischen Frauen- und Müttervereinigungen der Diözese Münster erhoben wurde, durch dieses Wallfahrtsbüchlein immer mehr die Liebe und das Vertrauen der Gläubigen ihrer westfälischen Heimat gewinnen möge!

 

Hovestadt, St.-Ida-Hospital, am 5. Juni 1962

 

Otto Wulf

Pfarrer i. R.