Umwandlung des Hospitals in ein Altenpflegeheim

Im Jahre 1972 trat ein neues Krankenhausgesetz in Kraft. Hiernach sollten Krankenhäuser unter 100 Beten nicht mehr gefördert werden. Das bedeutete für diese Häuser das Ende, oder sie mußten einer anderen Aufgabe zugeführt werden. Als Termin für das Vorhaben wurde zunächst der 31. Dezember 1975 genannt.

Von der neuen Gesetzgebung war auch das Krankenhaus in Hovestadt unmittelbar betroffen. Die Reaktion auf dieses Ansinnen beschreibt der Chronist damals wie folgt: »Wir haben uns vorgenommen, gegen diese Willkür bis zur letzten Konsequenz zu kämpfen.«

Am 11. Februar 1974 erbot sich das Westfälische Landeskrankenhaus in Eickelborn, dort geriatrische Kranke unterzubringen. Das Angebot wurde nicht angenommen.

Im März 1976 startete die Krankenhausleitung eine große Aktion zur Erhaltung des Hauses. Die Presse, der Rundfunk und das Fernsehen wurden in den Dienst der Sache gestellt. Die Kirchen starteten eine Unterschriftenaktion gegen die Schließung des Hauses. Diese erbrachte über 7000 Unterschriften, die dem Sozialminister von Nordrhein-Westfalen zugeleitet wurden. Die Regierung erschien dann am 5. Mai 1976 mit einer großen Kommission, um das Haus und seine Belange noch einmal zu prüfen. Es wurde noch einmal eine entsprechende Eingabe der Regierung in Düsseldorf zugeleitet. Doch die Hoffnung war gering.

 

St.-Ida-Hospital, Lazarett im zweiten Weltkrieg.
An der Eingangstür das weiße Schild mit der Aufschrift:
“Res. Laz. Eickelborn Teil-Laz. Kr. Hs. Hovestadt”.

                         (Markus Hunecke OFM)

 

Am 25. Juni 1976 teilte der Sozialminister mit, dass vor dem 31. Dezember 1977 nicht mit einer Auslauffrist zu rechnen sei. Seine Empfehlung ging dahin, Überlegungen über eine Änderung der Zweckbestimmung des Hauses anzustellen. Das Kuratorium machte am 30. September 1976 dem Sozialminister daraufhin den Vorschlag, zwei Stationen mit ca. 30 Betten für akute Krankheitsfälle zu belassen und die weiteren drei Stationen für die Altenpflege einzurichten.

Der Bundestagsabgeordnete Ehrich, der bei der Sitzung anwesend war, versprach, sich für diesen Plan einzusetzen. Die Landtagsabgeordneten Hoberg-Hesselmann und Schaa wurden ebenfalls gebeten, sich für die Belange des Hauses einzusetzen. Zwei Schreiben des Regierungspräsidenten vom 24. und 31. Oktober 1977 machten deutlich, dass das Haus nur als Altenpflegeheim eine Zukunft habe. Hierauf beschloss das Kuratorium am 1. Dezember 1977, den oben erwähnten Vorschlag zurückzunehmen.

Vom 1. Januar 1978 an war man entschlossen, die Umwandlung in ein Altenpflegeheim voranzutreiben. Es wurden bauliche Maßnahmen ergriffen, vor allem die Angleichung des Baues von 1926/27 an den Neubau von 1965 (siehe Aufstockung und Angleichung des Baues von 1926/27 an den Neubau von 1965 in den Jahren 1978/79).

Am 3. Mai 1980 wurde der Auslauftermin für das Krankenhaus endgültig für den 30. September 1980 festgelegt. Schon am 15. September 1980 konnten die letzten Kranken entlassen werden. Für das Altenpflegeheim standen 70 Betten zur Verfügung. Die meisten Räume sind als Einbettzimmer ausgestattet. Im Oktober 1980 waren alle Betten belegt.

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                Ein neues Idabild

Die Künstlerin Ingeborg Hanschke-Leiber aus Herzfeld schuf Ende 1979 ein Ida-Bild. Sie wollte damit ihren Beitrag zur 1000-Jahr-Feier der Heiligsprechung der heiligen Ida im Jahre 1980 leisten.
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Zur Symbolik des Bildes:

Ida ist dargestellt als königliche Gestalt.

Die Rosen sind Zeichen der Liebe, Verehrung und Achtung des anderen. Ida hat sich trotz ihrer Herkunft mit ganzem persönlichen Einsatz den Armen und Entrechteten gewidmet.

Die Kirche mit dem in die Sonne hineinragenden Turm steht für die Gemeinde, die kein Selbstzweck sein darf.

Die Sonne bedeutet Licht, Leben, Geborgenheit und so letztlich Gott. Ida ist in ständiger Verbindung mit dieser Sonne und darum Fürsprecherin bei Gott.

Menschen strecken hilfesuchend ihre Arme zu Ida empor. Sie stehen nicht außerhalb Idas.

Ida hat sie alle in ihr Herz geschlossen. Sie vermittelt so Geborgenheit. Dabei werden die Ängste weggenommen.

Die Taube, die auf die Menschenmenge zufliegt, symbolisiert Idas Anliegen, durch ihr Wirken Gottes inneren Frieden zu bringen.

Der Paradiesvogel verkörpert höhere Werte, die mehr sind als alle irdischen Vorteile. Dies ist die Botschaft der heiligen Ida.

Ein Exemplar dieses Bildes hängt im Gang vor dem Eingang zur Kapelle.