1.7.2.   Brockhauser und gemarkungsüberschreitende Flurnamen.

Zusammengestellt von Fritz-Otto Peters


[Thematisierung für die Heimatblätter des Soester Anzeigers (ab Oktober 1998): Die Brockhauser Gefilde haben es in sich - Auffällige gemarkungsüberschreitende Flurnamen]

Die 141 Bezeichnungen zu Brockhausen in der einschlägigen Vorarbeit von Hugo Schoppmann, Die Flurnamen des Kreises Soest, l. Teil, veröffentlicht in der Soester Zeitschrift, Heft 52, Soest 1936, haben sich um etwa 40 vermehren lassen. In der auf den erweiterten Kreis Soest bezogenen Sammlung des früheren Kreisheimatpflegers Willi Krift in den "Heimatblättern" sind die Brockhauser Flurnamen noch nicht behandelt worden. Aus Platzgründen sollen hier aber nur die "auffälligen", d.h. die erinnerungs- und deutungswürdigsten Flurnamen der Brockhauser Gemarkung und ihres Umraumes vorgestellt und erläutert werden. Zugrundegelegt wird eine verkleinerte und geteilte Übersichtskarte der Gemarkung der früheren Gemeinde Brockhausen (698) von 1929 (Urkarte II). Zur Veranschaulichung der ursprünglichen Wegeverhältnisse wäre allerdings der Feldatlas von 1828/1829 am aussagekräftigsten gewesen. Die eingefügten Nummern ermöglichen jedoch sowohl eine Zuordnung der später erklärten Orts- und Situationsbezüge aus der Zeit um 1685, 1828 als auch um 1936.

Folgende Abkürzungen werden benutzt:

A

Ackerland

Bed.

Bedeutung

bed.

bedeutung

BK

Bördekataster 1685

G

Garten

H

Holzung oder Wald

hd.

hochdeutsch

Holth.

Holthausen, Ferdinand. Die Soester Mundart... Soltau 1886. Und: Die ONn des Kreises Soest.
In: Soester Heimatkalender 1929, S. 45ff

1828

Kataster 1828/1829 und Fortschreibungen.

Lotze

Lotze, Franz, Sagen der Haar und Börde 1927.

mnd.

mittelniederdeutsch

mwf

mittelalterlich westfälisch

nd.

niederdeutsch

[x.xxx]

Positionsnummer der Flurbezeichnungen der Gemarkung Brockhausen (698) nach der Urkarte II. Die Nummern entsprechen im Allgemeinen der topographischen Lage. In wenigen Fällen wurden die Positionsnummern aus Gründen der Nähe modifiziert.

(Nr.xx)

alte Hausnummer, ortsbezogen

ON

Ortsname, oder einem solchen zugeordnet

PN

Personenname, oder solchem zugeordnet

Rez:

Flurnamen, die im Rezeß (Flächenumlegungs- verfahren von 1929) noch genannt werden.

Sch

Soester Schnadjagd-Protokolle (z. B. 1681)

SUB

Seibertz, J.S. Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgesch. des Herzogtum Westfalens,
I. Band, 799-1300, Arnsberg 1839.

VM

Volksmund-Überlieferung

W

Weide, Wiese

WM

Weimann, Heinrich, Versuch einer Chronik von Borgeln, Dortmund 1887.

Woe

Woeste, Franz, Wörterbuch der westfälischen Mundart, Soltau 1930

WUB

Westfälisches Urkundenbuch. Band VII

+

ausgestorbener oder vergehender Name.

Ein B statt Nummer deutet an, daß es sich um Bezeichnungen in der Brockhauser Gemarkung handelt (die aus den Angaben aber ungefähr zu lokalisieren sind). Entsprechend verweist Ba auf die Balkser, N auf die Nordwalder, Ö auf die Oestinghauser, T auf die Thöningser (K auf den Kutmecker Bereich) und W auf die Weslamer Gemarkung.
Außerhalb des Brockhauser Bereichs wird auf die Positionsnummer verzichtet. Die Brockhauser Gemarkung ist 1929 in 8 Großfluren eingeteilt. - Mehrere Positionsnummern deuten an, daß sich die Lage auf verschiedene Großfluren verteilt. - Ein nachfolgendes f oder ff besagt, daß die Flur aus weiteren, nicht im Einzelnen aufgeführten Plänen besteht. Ein - statt Nummer bezieht sich auf Objekte mit größerer Ausdehnung (Wege und Gewässer). Oben..., Ober... vor einem ON bedeutet in der Brockhauser Gemarkung südlich von ... - Ereignisse oder Personen, die mit den Flurnamen in Verbindung stehen, werden, wo es sich anbietet, in deren Zusammenhang erwähnt.