Platte 6
- B Brockhauser Straße, vom Vordorf - Wulfert (Nr. 10) - bis zur Höhe der Abzweigung nach Gut Ahse. - 1992 Straßenbezeichnung der Brockhauser Häuser an der Dorfstraße im Vordorf, im Ortsbereich und an den Nebenwegen, soweit diese nicht eigene Bezeichnungen tragen. Im Vordorf führte der Weg ursprünglich südlich um den Hof Varnholt, im Innerdorf nördlich um die Dorfbörne herum. Auch an anderen Stellen ist sie heute begradigt.
- B Broicker Kerckweg + BK: Gemeint ist der Kirchweg, der von Willingheppen über den Wietin nach Weslarn führte. Vgl. das über "Kerckwege" Vermerkte. Der Weg ging vom Hofe Buse (Nr.4), Willingheppen oder vom Hofe Varnholt aus; nd. Die Brockhauser des Innerdorfes benutzten als Kirchweg die Verbindung Mühlenstraße-Lehmweg südlich der Rosenau.
B Broike am Wiedhage + BK: Unklar, ob auf eine im Bereich zwischen den Höfen Flüchter und Stammes-Hof gelegene Brücke, auf die an der Gutsmühle (vgl. Wiethagen), oder auf "Brüche" zu beziehen, BK: Eine dritte Brücke gehörte zu Brüggenwirth im Vordorf (Nr.22). nd.
B Brotkuhle + VM In Verbindung mit Brot gesehen, das in das Wasserloch geworfen wurde und die Stelle in Verruf brachte (vergessene Sage). Früher tiefes Wasserloch östlich der Dorfbörne. Bei der Verlegung der Dorfstraße aufgefüllt und überbaut. Der frühere Bäcker Wulfert fiel einmal mit dem Fahrrad hinein.
[2.88ff.]-[3.88ff.] Bruche, Im, A, W. BK: Flur in der östlichen - auch der Hof Nölle liegt darin - und nordwestlichen Dorflage, zu der der Weg Auf der Kämpe im Innerdorf führt. Die Flur gab dem Ort Brockhausen seinen Namen, nd. Rez: Von den dort liegenden Grundstücken gehören: Hofraum, Wasserstück und Garten, zu Nölle (Nr. 7), W, zu Reinecke (Nr.17), Hofraum, G, W, zu Schreiner Heinrich Sauerland (Nr.23), Hofraum und G, zu Franz Behrens (Nr.24), Hofraum und G, zu Wilhelm Heinrich Varnholt (Nr.25), der nördlich der Rosenau gelegene G zu Dietrich Grote (Nr.34), der Hofraum und G zu Ackermann (und Bäcker) Florenz Wulfert (Nr.35), G, W zu Wegewärter Josef Finkeldei (Nr.42).
T Bülkamp + Von Bäumen umstandender und mit Wasserläufen umgebener Weidekamp bei Willingheppen, gehört zur Thöningser Gemarkung. Rez: W, gehört zu Landwirt Adolf Clemens (Willingheppen Nr. 4).
B N Brücke am Daal + BK: Brücke, ursprüngl. mit Schlagbaum, in der Nordostecke derBrockhauser Gemarkung nördlich von Haus Ahse.
N Daal, BK: Flur nördlich der Ahse an der Hovestädter Straße, zu Nordwald gehörig, zu unterscheiden von Dahl, nd.
[7.194] Dahl, Im, 1828: Flur westlich des Wietin zwischen Plaßkamp und Dalholt, nach Thöningsen übergreifend, vgl. dazu Daal. Rez: A, gehört zu Welkner, zu Landwirt Georg Wulffert (Thöningsen Nr.11), zu Landwirt Heinrich Wulfert (Thöningsen Nr.13), H, A, W, gehört zu Landwirt Adolf Clemens (Willingheppen Nr. 4).
B Da(h)lholt, H und A südwestlich des Drotholtes. Woe: Tal.
Platte 7
[5.172]-[6.172] Dicken Hucht, Am, 1828: A südöstlich der Donnerkuhle in der Hüttinghauser Flur. Darin vor der Separation ein dichtes Weißdorn-Gebüsch und eine Kuhle, aus der Wasser entnommen wurde, um mit Kupfervitriol den Hederich zu bekämpfen. Östlich des Dorfes führte der Grüne Weg dorthin und nach Hüttinghausen. Rez: A, gehört zu Landwirt Arnold Pier (Nr. 5).
[5.162] Dieken, Up'n, BK: Flur und A südlich der Rosenau, bzw. des Kirchweges und nördlich von Im Wilden Land, bed. oberhalb der Teiche, nd. Rez: A, gehört zu Sander (Nr.13).
B Diepenbrock + BK: W an der der Mündung der Schledde, bed. tiefliegende Wiese.
[5.174 f]-[6.174] Donnerkuhle, An der, BK: A zwischen Wietin und dem dicken Hucht. Vom Dorf führte der nicht mehr vorhandene "Krumme Weg" dorthin. Daran befand sich eine kleinere und links des Weges eine größere Kuhle, die Anfang des Jahrhunderts von einem alten Baum überhangen war. Der Ort steht mit einer leider vergessenen Sage in Verbindung (VM). Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die Erzählungen von den Donneraspferden (WM), die nachts zu dem Teich an den Körten Kämpen (Borgein) ziehen, um dort zu baden. Solche atavistische Reminiszenzen sind in der Börde nur noch in Borgein, Schwefe und Brockhausen festzustellen. - Rez: A, gehört zu Borgschulze, vormals Brusis (Nr.19), zu Adolf Kämper gt. Witteborg (Nr.43).
B Dorfbörne, Auf der Borne, Teich an der Dorfstraße zwischen den Höfen Weimann/Welkner (Nr.11), Thomas (Nr.13), dem alten Hof Sander (Nr.14) und Tigges (Nr. 18). Früher Viehtränke (hörnen = Vieh tränken). Es fällt auf, daß der Teich in der Karte 1828/1829 nicht blau als Wasserfläche gekennzeichnet wird, obwohl er doch längst vorhanden und Von alten Zeiten als Tränke" erwähnt ist. Die Anlieger waren an einem anderen Verwendungszweck zunächst mehr interessiert und landeten ihn aus, um den Schlamm als Dünger zu benutzen. (Welkner und Tigges im Gemeinde-Protokollbuch III. 1. Juli 1927). -Die Formulierung "Die Nutzung der Tränke ist ein uraltes Recht mehrerer Dorfbewohner" (Gemeinde-Protokollbuch III. 11. Nov. 1929) ist als Rückbeziehung auf den alten, nicht mehr vorhanden Brockhauser Rezeß (nicht Regreß, wie Düllmann schreibt!) hin, dieser Rezeß enthielt eine Sammlung von gemeindeinternen Bestimmungen mit Rechtcharakter, die Vorrang vor der allgemeinen Gemeindeordnung hatten. Um 1929 wurde die Umflut der Rosenau, die die Borne und das Weidevieh vor Lütgenbrockhausen mit Wasser versorgen sollte, angelegt, bzw. ausgebaut. Heute dient die Borne nicht nur als Feuerlöschteich. Sie ist mit Fischen, Enten und einem von Heinrich Krax gebauten Entenhaus besetzt. Ausgebaggert wurde der Dorfteich im Dezember 1978. Am nordöstlichen Ufer befindet sich die Haltestelle (Wartehäuschen) der Ruhr-Lippe-Busse und der Schulbusse. Die Gemeinde Lippetal verschönerte das Areal durch Pflasterung, Anpflanzungen und Straßenbeleuchtung. Mangels Zufluß ist der Teich aber in Gefahr zu verkommen. Jürgen Claus organisierte mit den Nachbarn ein Borne-Fest, das in mehrjährigem Abstand wiederholt werden sollte.
[3.92 ff] Dorf Brockhausen, mglw. 1124 (in der Hunonischen Schenkung), mit Sicherheit als Bauerschaft 1313 erw. Rez: 1929 ist die Ortslage Flur. Dazu gerechnet wurden auch das Haus von Heinrich Kemper (Nr.27) und des Oberbausekretärs Dietrich Grote (Nr.34), der Hofraum von Wegewärter Josef Finkeldei, (Nr.42), der Denkmalsplatz und Dorfplatz gehören auch dazu. Die Schule und der Schulplatz haben die Bezeichnung [3.103].
B Dreisch, auf dem + BK: W südöstlich Gut Ahse. Woe: Grundstück mit Graswuchs, trockener Heuplatz, hd. Driesch.
Platte 8
[1.07 ff] Dreische Platz, BK: Flur und A südwestlich des Vordorfes, zwischen Im Hagen und der Straße nach Hillingsen, vgl. das Vorhergende, mwf. dreisk, ein bracher A, der als Weide benutzt wird. Rez: A, gehört zur Oestinghauser Pastorat, zu Niehaus (Nr. 1), zu Schulze-Varnholt (Nr. 2), zu Köster (Nr.22) im Vordorf und zu Josef Thiemann, Bahnarbeiter, (Oestinghausen Nr.21), zu Gastwirt Kaspar Sauerland (Oestinghausen Nr. 36), zu Landwirt Wilhelm Koerdt (Oestinghausen Nr.55).
B Drey Roden, Auf den + BK: zu Sauerland (Nr. 3), Willingheppen, gehörig.
B Drey Striepckens + BK: zu Weimann gehörig, nd.
B Drögenkamp + BK: am Aeßerweg, trockenes Grundstück.
[2.67 ff] Drotholt, BK:, Flur, H und A südlich des Trosthofes (Nr.9). Schoppmann vermutet die Ableitung davon. Sonst zu engl. threat = Bedrohung oder mnd. drot = Verdruß, Trutz, Schabernack, Neid, Streit, Krieg (vgl. Kriegeskamp) zu stellen. 1934 erbaute der Jagdpächter Dr. Bergmann, ein Soester Zahnarzt, der seine Praxis in der Jakobistraße hatte, im südöstlichen Bereich die nicht mehr vorhandene Jagdhütte "Bergmannsruh", bei der auch die Brockhauser NS-Frauenschaft und die Jugend gern gesellige Zusammenkünfte veranstalteten. Rez: H, zum Wietis-Hofe gehörend, A und W, gehört zu Grote (Nr.15), A, gehört zu Tigges (Nr. 18), A, gehört zu Schulze-Weimann (Nr.21).
B Drotholt, Bäben + BK: Flur A südlich des Drotholts, Rez: A, zum Wietis-Hofe gehörend.
B Drotkamp + BK: Grundstück im Bereich de Meerkämpe.
B Ecke, In der + BK: A zwischen Aeßerweg und Bergweg.
K Elsternnest, Flur an der Grenze zu Kutmecke.
B Elysium, Im, Park mit Bäumen südlich bei Haus Hüttinghausen, von dem früheren Besitzer Vahle so genannt. Auch vor 1860 befand sich dort ein ansehnlicher Baumgarten , das Lustholz.
B Ennepöten, Auf'n + W mit Gräben ("Entenschüsseln'), zum Hofe Schulte-Hüttingen (Nr.5) gehörig, bereits 1475 erwähnt.
B Ennerksgraben, Am. Ennerkshigge + BK: hd. Enterichsgraben, Enterichshecke. Eine frühere Landwehr südlich des Wietin, parallel zur K 36. Dort stand nördlich der Kreuzung mit dem Bauerweg bis 1907 ein Kötterhaus, das 1828/1829 und 1875 noch nicht verzeichnet ist. Die Hausnummer ist unbekannt. Die Familie Gutsche hat noch nach 1900 darin gewohnt. Nach dem Abbruch wurden die Steine beim Bau von Reineckes (Nr.17) Viehhaus verwendet, nd.
|