Platte 16
- B Kattbecke, An der, Katzbach + BK: ein kleiner (Sehmutz-)Bach, vom Dalholt herkommend, mündet in der Lütkenbraucker Mersch in die Rosenau. Heute Vorflutgraben. Ein weiteres Rinnsal, Kattbecke genannt, floß früher aus Wietis Heide zum Drotholt. Kattbecke bed. Kotbach und ist mit Kutmecke und Katerbecke (Katrop) verwandt (Holth). - In Brockhausen erinnert der Name Kattbecke daran, daß die tiefliegende Übergangsstelle des Weges nach Oestinghausen besonders morastig war. "Am 12. Novbr. 1846 haben 16 Mann von No. 1 bis 16 jeder 1/2 Tag an den beiden Katzbachen die Wege erhöht" (Gemeinde-Protokollbuch l).
B Keerstücke, Aufm + BK: Grundstück zu Sander (Nr.14) gehörig, nd., bed. Wendestück.
T Kerstins Wiese + BK, Grundstück zu Sauerland (Willingheppen Nr.3), PN, nd.
[7.202] Kettel, Im, BK: H südlich des Wietin in der Flur Wietis. Der darin verlaufende Graben flankiert den Pöppeler Weg und scheint ursprünglich ausgedehnter gewesen zu sein. Das Ensemble erinnert an eine Landwehr, die hier aber nicht bezeugt ist. Weiter östlich liegt der Kettelgraben in der Nähe des Roßbachs. Die Stellen liegen am Rand der Brockhauser Gemarkung nördlich des Kutmecker Mehrhofs. Vgl. dazu die Sage von den Hünen von Heppen und die Erwähnung der Höfe Witenchusen und Grening (1068). Rez: A, gehört zu Gutsbesitzer Friedrich Wulffert (Thöningsen Nr. 2),
[5.173]-[6.191] Kettelgraben, Am, BK: Flur und A nördlich des Mehrhofes im Bereich des Roßbaches, vgl. das Vorige. Hier lokalisiert Fritz Oberhoff den Sturz des Riesen in der Sage von den Hünen von Heppen. Rez: A, gehört zu Landwirt Arnold Pier (Brockhausen Nr. 5). A, gehört zu Gutsbesitzer Otto Vahle zu Gut Geeste bei Lingen.
Platte 17
N Kleine Landwehr, die + Seh 1681: Ein Stück der alten Soester Grenzlandwehr längs der Ahse in der Flur Franken. Die Landwehr taucht beim Hofe Humbrechting (Schoneberg) nördlich der Ahse wieder auf. 1699 gehört zu den Pertinentien des Hofes Sauerland (zur Ahse Nr.6) ein Feld von 47 1/2 Morgen "nach der Landwehr hin". Wahrscheinlich verlief diese weiter westlich, nach Norden ausschwenkend, im Grotholt (Flur in Nordwald) parallel zum Deilweg. - Der in west-östlicher Richtung, in etwa parallel zwischen Lippe und Ahse verlaufende Deilweg ist in den Flurbezeichnungen der Katasterkarten von 1828 zwischen Groß-Hundorp - altes erzbischöfliches Tafelgut in Oestinghausen - und Haus Düsse greifbar. Heutige Wege fallen aber nur teilweise mit ihm zusammen. Er ist eine "archaische Route", deren ursprüngliche Funktion als obrigkeitlicher und überregionaler Botenweg nur vermutet werden kann. Für die von Willi Krift vorgeschlagene Deutung "Dei(be)lsweg" (Heimatblätter für Geschichte und Brauchtum im Kreise Soest. In: SA Folge 113, Februar 1993) spricht, daß der Deilweg in Nordwald vom "Hexenweg" flankiert wird und in Schoneberg an einem "Hexenplätzchen" vorbeiführt. Der alle alten Siedlungen umgehende Weg, dessen Name auch als Deifweg (Diebesweg) gedeutet worden ist, legt "Verrufenheit" nahe. Trotzdem sind Spukgeschichten aus diesem Bereich nicht bekannt. Auch Hexenprozesse, die sich darauf beziehen, hat es nicht gegeben. Das Ambiente zeigt eher christliche Züge. In Schoneberg liegt in der Nachbarschaft die Flur "An der Heiligenhauskuhle, ferner hat es an den Berührungspunkten mit anderen Wegen nach den Katasterunterlagen von 1828 wenigstens 3 Wegkreuze gegeben. - Bei Zugrundelegung dieser Unterlagen und der Lagerbücher von Haus Brockhausen ergeben sich aber naheliegendere Erklärungen. Die ursprünglichen Pertinentien von Haus Brockhausen, die im Süden bis zur Rosenau reichten, sind im Norden durch den Deilweg begrenzt. Gleiches gilt für das östlich anschließende und auf die Ahse schießende Kirchenland von St. Stephanus Oestinghausen, um das es im 16. Jahrhundert Streitigkeiten mit der Kirche Ostinghausen gab und das 1828 in schmalen Streifen an die Bauern auf den Ahse- und Hagenhöfen und solche in Schoneberg verpachtet ist. - Über die Besitzverhältnisse auf der Nordseite des Weges, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll, geben die Bestände des Archivs von Plettenberg in Hovestadt und des Kirchenarchivs St. Ida Herzfeld Aufschluß. In der sensiblen Zone zwischen Lippe und Ahse gehört auch der Deilweg zu den Aufteilungslinien zwischen Kurköln und den Soestern. Der Rest einer von der Lippe bis nach Allagen führenden Landwehr, wahrscheinlich römischen Ursprungs, trifft bei Haus Düsse auf den Deilweg. Die römische Limitierung, die hier vom Lippelauf in südlicher Richtung abknickt, zeigt sich auch auf heutigen Karten in den Grenzen der kirchlichen und politischen Verwaltungsbezirke. - Der Verfasser vertritt die Auffassung, daß sich der Deilweg aus einem Verbindungs- zu einem Trennweg entwickelte. Eine Parallele - auch unter Berücksichtigung der Himmelsrichtung - stellt der Daiweg (via diaboli = Teufelsweg ?) dar, der südlich des Soester Territoriums von Haus Füchten an der Ruhr über Günne, Drüggelte, Ruthen nach Obermarsberg und mglw.zu dem germanischen Heiligtum der Irminsul führte.Weitere, meist in Nord-Süd-Richtung angelegte Landwehren in der Brockhauser Gemarkung sind die Lander am Wege von Haus Ahse nach Weslarn und die Ennerkshigge am Wietin.
B Kleppings Mersch + 1828: Grundstück in der Flur Hintermersch, der PN weist auf geschäftliche Beziehungen zwischen den von Krane, bzw. von Esbeck und von Klepping in Soest hin.
N Kokamp + Flur nördlich Gut Ahse in Nordwald am Schmerwech, zu unterscheiden vom Folgenden,
[1.207] Kuhkamp, a) BK: W, zu Buse (Nr. 4) gehörend, zwischen der Straße von Willingheppen nach Thöningsen und der Schledde, östlich von Hepper Ort. Rez: W, gehört zu Landwirt Adolf Clemens (Willingheppen Nr. 4). Davon zu unterscheiden der weiter westlich gelegene
[1.211] Kuhkamp, b) BK: W, vgl. Galgenkamp. Rez: W, gehört zu Landwirt Wilhelm Schenkel (Ellingsen Nr. 5),
Platte 18
Ba Korffmanns Heitfeld + BK A zu Herbshof (Nr.1) gehörig, in Balksen, PN, nd.
Ba Korffmanns Wittefeld + BK: A zu Herbhof (Nr.1) gehörig, in Balksen, PN, wohl mit dem Vorigen identisch, nd.
B Körten Higge, An der + BK: Grundstück zu Reinecke (Nr. 17) gehörig, bed. kurze Hecke, nd.
B Kortke, Auf der + BK: Grundstück zu Weimann (Nr. 10) gehörig, nd.
B Kranen Platz, Auf + BK: Grundstück nördlich an Haus Brockhausen grenzend. Von Kranescher Besitz 1679. Platz bed. Grundstück eines adeligen Hauses.
B Kremer, Auf'm + BK: Grundstück, gehörig zu Sauerland (Nr.3), Willingheppen, nd.
B Kreuz, Am + BK: früheres Wegkreuz, wahrscheinlich an Varnholts oder Wietis Kerckweg gelegen,
B Kreuz, Oben + BK: früheres Wegkreuz östlich vom Wietin. Vgl. das Vorige.
[5.176] Kreuzwege, Ober dem + BK: Flur, daran ein Weg, der in nördlcher Richtung auf den Hof Reinecke (Nr. 17), in südlicher Richtung auf die Donnerkuhle zulief. Unklar ist, ob damit ein "Kreuzungsweg" oder ein Weg aus vorreformatorischer Zeit mit Kreuz-Malen gemeint ist. Der vermutliche "Kreuzungspunkt" ist an einer Bodendelle auf dem Separationsweg von Reinecke zur Donnerkuhle auszumachen. Rez: A, gehört zu Reinecke (Nr.17).
B Kriegskamp + BK: A in der Flur im Dahl. Bed. unklar.
B Kriekampe, Im + BK: Grundstück zu Buse (Nr. 4) gehörig, Willingheppen, vielleicht mit dem vorigen identisch, nd.
[7.203 f] Krug, Am Krug, BK: Flur nordöstlich des Wietin, Bed. unklar, vgl. Harkruke. Rez: H, gehört zu Reinecke (Nr.17), Hofraum und W, gehört zu Adolf Kämper gt. Witteborg (Nr.43).
K Kückelbeck + BK: Flur in Kutmecke.
B W Lander, An der + BK: Landwehr am Wege von Haus Ahse nach Weslarn. Lander (auch Lanfer u.a.), verstümmelt aus Landwehr. Siehe unter Kleine Landwehr.
Platte 19
B Lange Kamp + BK: A, H und ehem. Hausstelle in der Flur Törven. Möglicherweise hängt hiermit der Brockhauser PN Langkamp (Nr. 24) zusammen. - Das K1828/1829 zeigt dort ein Haus, das nicht nummeriert ist, aber wenigstens bis 1859 bestanden hat: "Der Ackerknecht Wilhelm Grote von Hüttinghausen (ist) gesonnen, sein Wohnhaus im Hüttinger Holze (gemeint ist der Lange Kamp) abzubrechen, und im hiesigen Dorfe auf dem Grundstück, welches er von Herrn Lehrer Grote, auf den Kämpen, angekauft hat, wieder zu errichten, wogegen sich nichts zu erinnern fand" (Gemeinde-Protokollbuch l. 3. Juli 1859). Dabei kann es sich aber nicht um das Kötterhaus Langkamp (Nr.24) handeln, da dieses nach einem Brand bereits im Juli 1851 wieder aufgebaut worden ist. Balkeninschrift auf der Nordseite: "Die Witwe Margreta Langenkamp hat dieses Gebäude durch M(eister) H(einrich) Welkner bauen lassen". - Als in den Jahren 1864/1865 der Besitzer von Haus Hüttinghausen (Nr. 32) im Langen Kamp eine Landarbeiterwohnung einrichten möchte, lehnt der Brockhauser Gemeindevorstand dies wohl aus "sozialen" Gründen ab: Man brauchte die Landarbeiter in der Ernte, wünschte aber nicht, daß sie sich in der Gemarkung häuslich niederließen.
[7.207] Lange Wede, Die 1828: Flur und A zwischen Harkruke und Ober dem Kreuzwege, Rez: A, gehört zu Reinecke (Nr. 17). davon zu unterscheiden
[6.181 ff] Lange Wende, Die, BK: Flur und A, die südöstlichste Flur der Brockhauser Gemarkung, bis an die Straße von Soest nach Weslarn reichend. Von mnd. wände = an der Grenze umkehrende Pflugspur. Rez: A, gehört zu Reinecke (Nr.17), zu Landwirt Arnold Renner (Weslarn Nr.2), zu Landwirt Wilhelm Lüsse (Weslarn Nr. 48), zu Landwirt Heinrich Kroll jun. (Weslarn Nr. 21), W, gehört zu Landwirt Karl Brüggenwirth (Weslarn Nr. 11), A, gehört zu Landwirt Franz Rohe (Sieningsen Nr.24).
W Le(h)mweg, der. Auf dem Lernen + Weslarner Kirchenakten 1465: bey dem Leimen weghe. BK: in Weslarn auch Brockhauser Weg genannt, in der Brockhauser Gemarkung in die Mühlenstraße (vgl. dazu auch Mühlenweg) übergehend, bed. lehmiger Weg.
B Linde, An (Auf) der. Lindenkamp + BK.: HF, A, W, alte Bauernlinde (Bauernsprache), vgl WM S. 158, nd. nicht zu lokalisieren. Vielleicht stand der Baum in der Nähe des Bauerweges. Linden waren "Türsteher", sind in Brockhausen früher aber kaum erwähnt.
B Loekampe, Auf’m + BK: Grundstück zu Weimann (Nr.11) gehörig, nd. Vgl. Lothstraße.
B Lohstraße, An der, Lothstraße, BK. frühere Flur südlich des Bauerweges, mnd. Lo = Gehölz, auch Lichtung, von lat. lucus, lucere.
[7.124] Lothstraße, Oben der, Obere, BK: wahrscheinlich wie vor. Rez: Flur, W und A, gehört zu Tigges (Nr. 18).
B Lustholz + BK: H südöstlich Haus Hüttinghausen, vgl. Elysium [178]
[2.69 ff]-[2.75 ff] Lütgen Brockhausen u.a., Im 13. Jh. "des Kindes Gut", zu Haus Brockhausen gehörig. Ursprünglich im Osten bis zur Nordwalder Straße und im Westen bis zum Vordorf reichend, 1992 Straßenbezeichnung für die Höfe Schiller (Nr.9) und Schulze-Hesselmann, früher Stamm (Nr.16), Rez: 1929 ist die Ortslage Flur.
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