Bau- und Kunstdenkmäler in Westfalen / Kreis Soest

Ortsname Wappen02

Hultrop (Hullendorp) ist ein Kirchdorf in der Landgemeinde gleichen Namens, welche zum Amte Oestinghausen gehört. Nach dem über jurium et feudorum des Erzbischofs Dietrich II betrug der ihm in Hovestadt und Hultrop zustehende Zoll etwa 5 Mark. Das Lohmannsgut in Hultrop hatte der Freigraf von Soest als Lehen.1)

Nach einem Verzeichnis der “Vollmarsteinschen nunmehro Reckenschen Lehensgüter” von 1614 sind Heinrich Droste zu Erwitte und Schorlemmer, genannt Klusener, jeder mit einem nicht näher bezeichneten Hofe in Hultrop belehnt. 1445 wurde es von den Soestern während der Fehde zerstört. Die Kirche in Hultrop, eine Tochterkirche der benachbarten Pfarrei Ostinghausen wurde, da es der kurkölnischen Regierung nach der Fehde gelungen war, die Ansprüche Soests auf das Amt Hovestadt zurückzuweisen, während im Soester Gebiete überall die Reformation in die Kirchen ihren Einzug hielt, dem Katholicismus erhalten.

Seit 1623 bildet Hultrop eine eigene Pfarrei, zu der außer Hultrop noch Heintrop und Büninghausen gehören.
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1) Zu der Beschwerdeschrift des Erzbischofs Dietrich II. vom 26. August 1441 lesen wir u. a., daß der Freigraf Heinemann Mußange das Lohmannsgut inne habe, trotzdem es ein kurkölnisches Amtsgut sei, und daß er dem Heinrich Drosten, seinem Vasassen und Untersassen, auf Bitten der Soester früher verboten habe, das Haus Krummenrode bei Hultrop an der Lippe zu bauen, daß aber später hinter seinem Rücken und ohne seine Einwilligung die Soester dem Drosten die Bauerlaubniß gegeben hätten, unter der Bedingung ihnen die Burg zum Offenhause zu machen.

 


Denkmäler- Verzeichniß der Gemeinde Hultrop.

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Dorf Hultrop
9 Kilometer nordwestlich von Soest.


Kirche, katholisch, renaissance,

Kirche

1:400

     einschiffig, mit 3/6 Schluß.   Sakristei an der Ostseite neu.
          Dachreiter, Holzdecke.
          Fenster rundbogig; zweitheilig mit Maßwerk, neu.
          Eingänge gerade geschlossen
Taufstein, Renaissance, Kelchform, Schaft und Becken achteckig,
      mit Jahreszahl 1620.  0,94 m hoch, 0,71 m Durchmesser.
     (Abbildung nebenstehend.)

Kupferstich

Nach Kupferstich von Aldegrever
(1:1)

Taufstein02

1:20