Besondere Ereignisse
Über die Schlacht bei Vellinghausen im Siebenjährigen Krieg gibt es eine kleine Episode. Der am 16. Juli 1761 geschlagene französische Oberfeldherr Herzog von Broglie hat in der Nacht nach dem verlorenen Kampf in der Anna Kapelle in Nordwald logiert.
Am 7. Juni 1974 brachte der „Soester Anzeiger“ unter der Überschrift "Einbrecher in der Anna-Kapelle: Statuen für 25.000 DM gestohlen“ folgenden Bericht:
"Eine böse Entdeckung machten einige Lippetaler beim Herrichten der abseits gelegenen St-Anna-Kapelle in Nordwald. Drei hölzerne Statuen fehlten...
Die Einbrecher gingen so geschickt vor, daß der Statuen-Raub einige Tage unentdeckt blieb. Nach Schätzungen der Kriminalpolizei geschah er zwischen dem 1. und 5. Juni. Sehr vorsichtig dürften die Einbrecher ein bleiverglastes Fenster (an der Westseite) aufgehebelt und später ebenso sorgfältig wieder zugeschoben haben. Ergebnis ihrer Maßarbeit: Von draußen war von dem dreisten Raub nichts zu sehen.
Drei hölzerne Statuen aus dem frühen 18. Jahrhundert fielen den Tätern in die Hände. Darstellungen der heiligen Anna, der heiligen Luzia und des heiligen Johannes Nepomuk. Die Figuren sind etwa 80 cm hoch und farbig.
Vikar Dohmann schloß gegenüber dem ‚Anzeiger´ aus, daß Verwüstungs- oder Schädigungsabsichen bei den Einbrechern bestanden haben könnten: „Die Täter hatten rein wirtschaftliche Interessen. Das waren Kenner. Am Hauptaltar lag frischer Mörtel. Hier haben die Einbrecher offensichtlich ein künstlerisch nicht wertvolles Bild angekratzt und dann hängen lassen...“
Mit den Figuren wurden auch zwei Leuchter, zwei Zinnteller und zwei Kännchen gestohlen.
Im Herbst 1974 fuhren lda Rüpping, Hildegard Zyprian und Josef Berens nach Recklinghausen, um in einer Sammlung von Diebesgut die drei Figuren zu suchen. Dies wurde besonders dadurch erschwert, das sich die drei Figuren äußerlich verändert hatten.
Ihre farbige Kleidung war durch Abbeizung verschwunden. Aber man war fündig und konnte die Figuren sofort mitnehmen. Sie lagerten zunächst in der Pfarrkirche in Hovestadt. Nach der Renovierung der Kapelle wurden sie 1988 vom Restaurator Hesse in Lippstadt bearbeitet.
Die Naturholzoberfläche der Skulpturen, von den Dieben freigelegt, wurde so belassen und auf eine farbliche Neufassung verzichtet. Nach vierzehn Jahren erhielten sie ihren alten Platz in der Kapelle zurück
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